In Einheit und Vielfalt?

30.10.2020

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Der Süden – ein Fass ohne Boden?

Wie schaut es ganz generell mit den Peripherie-Ländern aus? Wir alle haben noch die schrecklichen Bilder aus Norditalien zu Beginn der Corona-Pandemie in Erinnerung. Der Lockdown und strukturelle Versäumnisse der vergangenen Jahre/Jahrzehnte macht es nicht einfacher, die Wirtschaft wieder flott zu machen. So brach das Bruttoinlandsprodukt des Landes im 2. Quartal um fast 13 % ein. Dies ist laut Trading Economics der stärkste Einbruch der Wirtschaftsleistung in Italien seit den 60er Jahren. Eigentlich sollte sich das auch an den Renditen am Anleihenmarkt niederschlagen. Die Risikoprämie für Investoren, die italienische Schulden kaufen wollen, hat sich aber nicht wesentlich erhöht. Mitunter ein Zeichen dafür, dass Italien „too big to fail“ ist und kein wirkliches Ausfallrisiko für das Land besteht. Dennoch schrillen die Sirenen. Auch in der Wiege Europas, bei den Griechen, herrscht Tristesse. Die griechische Wirtschaft war im 2. Quartal um nahezu 15 % geschrumpft. Sie leidet vor allem unter dem massiven Einbruch des Tourismusgeschäfts und die griechische Regierung hat Mitte September ihre Maßnahmen zur Stimulierung der Wirtschaft erneut ausgeweitet. „Sicherlich wird es vereinzelt Chancen geben, jedoch stellen die Peripherie-Staaten kein großes Thema im Fonds dar“, konstatiert DJE-Experte Köhn. Dr. Schmitz geht sogar so weit zu sagen, dass „mit immer neuen Transfers und Krediten ein System künstlich am Leben gehalten werde, das letztlich auch den Euro zum Platzen bringe“. Einzig Guillaume Brisset erkennt in Rumänien einen vergleichsweisen Hoffnungsschimmer im Gesamtbild. Festzuhalten bleibt, dass Investoren die Lage Südeuropas in den kommenden Monaten genau im Auge behalten sollten. Aktuell, da wirkt Corona sozusagen als Katalysator, schwingt das Pendel ins Negative aus. Ganz generell ist Stock-Picking (Einzeltitelanalyse) in diesen Märkten eine sinnvolle Möglichkeit, um chancenreiche Investmentopportunitäten herauszufiltern. Wie lässt sich nun in europäische Märkte investieren? Die Bandbreite an europäischen Aktienfonds und/oder ETFs öffnet Beratern jede Tür. Zu den volumengrößeren zählt beispielsweise der Comgest Growth Europe EUR Acc, der ein strukturelles Übergewicht in den Sektoren Informationstechnologie und Gesundheit ausweist. Aber auch die entsprechenden Fondsangebote aus den Häusern BlackRock, Morgan Stanley, DJE, Allianz Global Investors oder Lloyd Fonds konnten zurückblickend gute Ergebnisse vorweisen. (ah)