Immobilieninvestoren sind „Core-Standorten“ verbunden

25.08.2013

Ralf Gosch - Fotolia.com

Viel wird über die begehrte 1A-Lage und deren Attraktivität gesprochen. Trotz eines relativ hohen Preisniveaus bleiben Investoren ihren Strategien treu und setzen nur vereinzelt auf risikoreichere Investments.

(fw/ah) Auf der Suche nach Auswegen aus der „Core-Falle" zeigen die europäischen Immobilienunternehmen nur eine geringe Bereitschaft, erhöhte Investitionsrisiken auf sich zu nehmen. Wie die aktuelle Investitionsklimastudie von Union Investment zeigt, werden Kompromisse noch mit höchster Vorsicht eingegangen, der erwartete Schwenk auf renditestärkere und damit risikoreichere Investments - auch außerhalb Europas - lässt einstweilen noch auf sich warten.

„Die Finanzmarktkrise erfordert insbesondere von sicherheitsorientierten Immobilien-Investoren die Beschäftigung mit alternativen Investitionsstrategien. Risikovermeidung durch die ausschließliche Orientierung auf die besten Bestandsobjekte in besten Lagen kann zur Falle werden", sagt Dr. Reinhard Kutscher, Vorsitzender der Geschäftsführung der Union Investment Real Estate GmbH, Hamburg. Rund Zweidrittel (65 Prozent) der befragten Immobilieninvestoren geben an, dass sich die Eurofinanzkrise auf ihre Anlagestrategie deutlich ausgewirkt hat. Zu den stärksten strategischen Anpassungen, die vorgenommen wurden bzw. in den nächsten zwölf Monaten erfolgen sollen, gehört bezeichnenderweise die Konzentration auf die westeuropäischen Kernmärkte (57 Prozent). „Core-Immobilien sind in den nachgefragten europäischen Märkten jedoch teuer. Sehr hohe Einstiegspreise sind die risikobehaftete Kehrseite einer zu starren Risikovermeidungsstrategie", so Kutscher.

Eine Alternative hierzu sind für über die Hälfte der befragten Investoren (57 Prozent) mehr Investments in Gebäude, die nicht von einem einzigen Großmieter, sondern von mehreren Mietparteien genutzt werden. Die stärkere Beimischung von B-Standorten (38 Prozent), von kleineren Objektgrößen (36 Prozent) oder Logistikobjekten (33 Prozent) spielen in den strategischen Planungen ebenfalls eine Rolle. Mit einer stärkeren Gewichtung von außereuropäischen Investitionen (22 Prozent) oder einer breiteren Diversifikation durch die Beimischung von Hotelobjekten (17 Prozent) setzt sich demgegenüber nur ein kleiner Teil der befragten Investoren auseinander.

Gleichzeitig ist der scharfe Wettbewerb um Core-Immobilien nur für eine Minderheit der europäischen Investoren Anlass, das Risikoprofil ihrer Anlagen zu überprüfen. Nur 32 Prozent der befragten Investoren wollen infolge der hohen Nachfrage nach Core-Immobilien höhere Investitionsrisiken auf sich nehmen, 59 Prozent lehnen höhere Risiken ab.

www.union-investment.de