Im Osten viel Neues

15.02.2017

Städte wie Warschau bieten für Investoren zunehmend Renditemöglichkeiten / Foto: © FilipWarulik - Fotolia.com

Nachholbedarf am polnischen Büroimmobilienmarkt

Müldner stimmt Brinckmann zum positiven Effekt des Brexits zu und bemerkt: „Trotz der rasanten Entwicklung des Büroimmobilienmarkts gibt es immer noch Nachholbedarf.“ Er sieht noch Wachstumspotential am Markt: „Warschau, als größter Markt für Büroimmobilien in Polen, hat einen Flächenbestand von fünf Millionen Quadratmetern. Stockholm ist einwohnermäßig kleiner, hat jedoch einen Bestand von zehn Millionen Quadratmetern.“ Dennoch gibt es ein gewisses Risikopotential aufgrund des Leerstands. Annika Steiner dazu: „Die Leerstandsquoten sind hoch – in Warschau macht der Leerstand einen Anteil von 15,4 Prozent aus, dieser befindet sich jedoch vorwiegend in älteren Büroobjekten.“ Sie erläutert: „Die Neubautätigkeit ist trotzdem ungebrochen, allein in Warschau kamen in den ersten drei Quartalen des letzten Jahres rund 380.000 Quadratmeter Fläche hinzu.“ Die Spitzenrenditen liegen in Warschau noch höher als in anderen wichtigen Büromärkten Europas, doch auch hier zeigt sich eine Yield-Compression. Von unter 6,0 Prozent sind die Spitzenrenditen auf 5,0 Prozent gesunken. Im Gegenzug sind die Kaufpreise mit 5.500 Euro je Quadratmeter vergleichsweise niedrig. Trotz der insgesamt guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den Immobilienmarkt gibt es auch Bedenken: „Die aktuelle innenpolitische Lage birgt aufgrund des Kurses der nationalkonservativen Regierung auch Risiken. Standard and Poors und Moody’s haben ihre Ratings bereits nach unten korrigiert.“, bemerkt Steiner und fügt hinzu: „Doch als Teil der Europäischen Union wird Polen auch in den kommenden Jahren ein attraktiver Markt für deutsche Investoren bleiben.“ (ahu)