Home Office: Auch noch nach Corona sinnvoll?

29.06.2020

Foto: © Charles Koh - unsplash

Dem NYU-Professor Scott Galloway zufolge hat die Corona Krise auch zu einer Entschleunigung im Alltag geführt, da wir nicht mehr von Termin zu Termin hetzten müssen und mehr Zeit zu Hause mit der Familie verbringen können. Gleichzeitig erfolgte aber auch eine Beschleunigung der inhaltlichen Arbeit aufgrund der Tatsache, dass im Home Office durch weniger Ablenkungen viel effizienter gearbeitet wird.

Im ersten Moment klingt dies ziemlich modern und ansprechend und als deutsches Unternehmen bekommt man schnell das Gefühl, es den Amerikanern gleichzumachen. Das Thema wurde auch politisch diskutiert, indem Pflichten und ähnliches für das Home Office besprochen wurden. Überzeugend ist jedoch, dass die Unternehmen je nach Struktur und Angebot eine individuelle Entscheidung treffen müssen. Es gehört im Unternehmen eben mehr dazu, als es anderen vermeintlich modernen Unternehmen schnell nachzumachen.

Für eine Präsenzpflicht im Büro spricht vor allem, dass es die Basis für die Arbeit darstellt. Durch eine räumliche Trennung zum zu Hause ist es für den Arbeitnehmer leichter, Privates von Geschäftlichem zu trennen. Das Büro hält die Arbeitnehmer zusammen und bietet vor allem die Möglichkeit eines schnellen und effizienten Austauschs unter den Kollegen. Wenn man ausschließlich im Home-Office wäre, würde man seine Kollegen wahrscheinlich nie richtig kennenlernen, geschweige denn eine Bindung aufbauen.

Home Office kann nach Angaben von amerikanischen Ärzten sogar wesentliche gesundheitliche Langzeitschäden haben. Zum einen verringert sich die sportliche Betätigung von Arbeitnehmern und mit dem fehlenden Arbeitsweg fehlt auch eine gewisse Abwechslung im Alltag. Durch zusätzliches Arbeiten vom Bett oder Couch steigt die Gefahr durch wenig Abwechslung auch eine psychische Belastung zu erfahren.

Fazit: Home Office kann ein großer Vorteil für die Effizienz und auch die Ausgeglichenheit der Mitarbeiter sein. Wichtig ist, dass es klare Regeln gibt und die jeweiligen Führungskräfte auch  ohne physische Präsenz die Anleitung Ihres Teams umsetzen können.Unternehmen sollten sich nicht für Home-Office entscheiden, weil es durch die Krise gerade en vogue geworden ist, sondern nur, wenn es für den Arbeitsablauf auch sinnvoll ist.

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