Geht die Immobilienblase am Osten vorbei?

31.01.2019

Leipzig bietet mittlerweile einen großen Anziehungspunkt für viele Menschen. Doch wie sieht es mit Markt für Wohnraum aus? / Foto: © scholacantorum (CC0-Lizenz) / pixabay.com

Leerstand war in Leipzig gestern

Ostdeutsche Städte wie Leipzig hatten in den Jahren nach dem politischen Umbruch und der Wiedervereinigung mit massiven Abwanderungsbewegungen Richtung alte Bundesländer zu kämpfen. Das Ergebnis war hoher Leerstand.

In der Folge wurde gerade in den Plattenbausiedlungen massiv Substanz abgebaut. Mittlerweile ist das Problem des Leerstands verschwunden. Vielmehr hat sich das Ganze ins Gegenteil verkehrt. Heute fehlt es an Wohnraum in Leipzig. Und wenn ein Haushalt umziehen will, sind oft hohe Kosten zu stemmen. Der MDR hat kürzlich ermittelt, dass in Leipzig inzwischen mehr als ein Drittel des durchschnittlichen Einkommens für die Miete aufzuwenden ist.

Und die LVZ hat schon für 2017 teils sehr hohe Durchschnittsmieten für einige Stadteile recherchiert. So kostete der Erstbezug in:

  • Meusdorf 8,48 Euro je qm
  • Connewitz 9,89 Euro je qm
  • Eutritzsch 8,04 Euro je qm.

Als Folge werden zunehmend mehr Familien und Singles an den Rand der Stadt gedrängt. Betroffen sind davon schon lange nicht mehr nur einkommensschwache Schichten. Inzwischen trifft diese Verdrängung auch die Mittelschicht. Geht die Entwicklung weiter, bleibt am Ende nur noch der Umzug ins Umland – was letztlich hier die Preise nach oben treiben wird.

Dresden als Highlight

Leipzig ist nur ein Beispiel für die Entwicklung bei den Immobilienpreisen und Mieten. Sehr stark ist der aufwärts gerichtete Preistrend auch in Dresden zu beobachten. Die sächsische Landeshauptstadt profitiert dabei auf der einen Seite natürlich von den schon für Leipzig genannten Zuwanderungsgründen.

Sehr stark macht sich hier allerdings die Position Dresdens als Hochtechnologie- und Wissenschaftsstandort bemerkbar. Fachkräfte – in Form von Ingenieuren – sind gefragt. Und diese bringen natürlich auch ihre Familien mit.

Unterm Strich legt auch in Dresden die Nachfrage seit Jahren zu. Der Bestand und Neubau können mit dieser Entwicklung nur noch bedingt mithalten. Zumal Dresden in der Vergangenheit sehr stark Fläche freigemacht hat. Sprich in den Plattenbausiedlungen der Stadt – Prohlis und Dresden Gorbitz – wurde durch Abriss nachhaltig Platz geschaffen. Wohnraum, der nun fehlt. Und welcher erst teuer errichtet werden muss.

Warum in Dresden die Mieten steigen und wie es in den ländlichen Regionen aussieht, lesen Sie auf Seite 2