Garantien nutzlos

15.02.2017

Der BVK hat eine Erklärung/ Foto: ©Antonioguillem Fotolia.com

Eine aktuelle Studie der Frankfurt School of Finance & Management im Auftrag von Standard Life zeigt, dass Garantien in der privaten Altersvorsorge teuer und schwer verständlich sind. Zudem bringen sie dem Anleger keinen Nutzen, besonders bei länger dauernden Investments. Stattdessen erhöhen sie über die gesamte Laufzeit die Kosten der Kapitalanlage und verringern somit die Renditechancen.

In der Untersuchung mit dem Titel "Geldanlage und Sicherheitsbedürfnis: Die Kosten der Kapitalgarantie bei einer einmaligen Geldanlage" wird aufgezeigt, dass die Kosten zur Absicherung eines Einmalbetrages diesen um ein Mehrfaches übersteigen, je länger das Geld angelegt ist - bei 35 Jahren Anlagedauer bis zum Achtfachen!

Die Studie wurde von Professor Dr. Olaf Stotz erstellt, Professor für Asset Management an der Frankfurt School. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern erzeugte er zwischen September 2000 und August 2016 für jeden einzelnen Monat 100.000 simulierte Garantiekosten, wobei sie sowohl sehr positive und sehr negative Entwicklungen als auch zufällige, unerwartete Ereignisse an den Aktienmärkten berücksichtigten.

„Garantiekosten hängen vor allem von Zinsniveau, Anlagedauer und -höhe ab“

Um die tatsächlichen Kosten für die Garantien abzuleiten, legten Professor Stotz und seine Mitarbeiter zunächst einen Rahmen zu deren Berechnung fest und beantworteten damit die Ausgangsfrage: „Was kostet in einer einmaligen Geldanlage die Garantie, dass ein Investor am Ende der Anlagedauer mindestens den eingezahlten Sparbetrag zurück erhält?“

„Die Antwort auf diese Frage hängt von verschiedenen Parametern ab – vor allem vom Zinsniveau am Kapitalmarkt, der Anlagehöhe und -dauer durch den Investor“, erläutert Professor Stotz. Die Garantiekomponente wurde gerade in der Altersvorsorge meist durch festverzinsliche Wertpapiere abgedeckt, in der Regel durch Staatsanleihen von Industrienationen, die als sehr sicher aber auch ertragsarm galten. Weil deren Kurse seit Beginn des neuen Jahrtausends deutlich fielen, stiegen gleichzeitig die Kosten, um die Garantien abzusichern. Zum Ende des Beobachtungszeitraums im August 2016 lag das sichere Zinsniveau sogar im negativen Bereich, bei knapp minus 0,5 Prozent“, führt Professor Stotz aus und resümiert: „Die Kosten für eine Garantie steigen, wenn die Zinsen sinken.“

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