Frauen beschäftigen sich deutlich intensiver mit der Altersvorsorge als Männer

07.02.2013

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Das Interesse von Männern an der privaten Altersvorsorge erreicht einen Tiefpunkt. Nur 69 Prozent (Vorquartal 71 Prozent) der männlichen Befragten gaben an, sich mit dem Thema bereits beschäftigt zu haben. Dies ist der niedrigste Wert seit Beginn der Erhebung im dritten Quartal 2007. Frauen hingegen interessieren sich stärker für die Absicherung im Alter. Seit dem ersten Quartal 2010 stieg der Wert von 62 Prozent auf aktuell 72 Prozent an. Damit lagen erstmals seit Beginn der Erhebung die weiblichen Befragten deutlich vor den Männern. Das geht aus einer Umfrage von Union Investment zur Altersvorsorge im vierten Quartal 2010 hervor.

(fw/mo) Dem Trend entsprechend sinken die Quoten bei der Frage, ob die Befragten einen Riester-Sparplan abgeschlossen haben. Bei den Männern fiel der Wert in den letzten drei Quartalen von 42 Prozent auf aktuell 35 Prozent. Dies stellt den Tiefpunkt der quartalsweisen Erhebung dar. Bei den Frauen hingegen gibt es seit dem ersten Quartal 2009 einen insgesamt positiven Trend. Damals gaben 39 Prozent der weiblichen Interviewten an, einen Riester-Vertrag abgeschlossen zu haben. Aktuell sind es bereits 50 Prozent.

Bei dem Thema private Vorsorge gab es bei den Menschen mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 1.300 Euro leichte Verbesserungen. In dieser Gruppe sehen aktuell 66 Prozent (Vorquartal 64 Prozent) die Notwendigkeit, sich mit der Altersvorsorge zu beschäftigen. Mit diesem Thema tatsächlich befasst haben sich 53 Prozent von ihnen, was einer Steigerung von fünf Prozentpunkten gegenüber der vorherigen Befragung und zehn Prozentpunkten gegenüber dem zweiten Quartal 2010 entspricht. Die Frage, ob sie bereits einen Riester-Vertrag abgeschlossen hätten, beantworteten aktuell 29 Prozent der Geringverdiener positiv. Im Vorquartal lag der Wert lediglich bei 21 Prozent. "Trotz des erfreulichen Anstiegs haben Menschen mit einem geringeren Einkommen immer noch deutlich weniger Riester-Sparpläne als der Durchschnitt der Bevölkerung", so Wolfram Erling, Leiter Zukunftsvorsorge bei Union Investment. Von allen Befragten gaben im aktuellen Quartal 41 Prozent an, einen Riester-Vertrag abgeschlossen zu haben (Vorquartal 42 Prozent). "Es ist bedauerlich, dass sich besonders Geringverdiener an die Seitenlinie stellen und in Sachen Altersvorsorge nicht aktiv werden. Sie verzichten dadurch auf zusätzliches Geld im Alter", so Erling.

Seit Mitte 2007 lässt Union Investment durch das Marktforschungsinstitut Forsa quartalsweise eine Erhebung zum Thema Altersvorsorge durchführen. Befragt werden 500 Finanzentscheider in privaten Haushalten im Alter von 20 bis 59 Jahren, die mindestens eine Geldanlage besitzen. Die aktuelle Befragung für das dritte Quartal 2010 fand in der Zeit vom 1. bis zum 10. November 2010 statt. (Bei Umfragewerten, die sich nicht zu hundert Prozent addieren, gibt die Differenz den Anteil der unschlüssigen Befragten an.)