Finanzplatz Wien – von der Hofreitschule bis zum Motorrad

09.04.2015

Wien ist als Weltstadt ein historisch gewachsener kultureller Mittelpunkt in Zentral- und Osteuropa. Wien hat seine Rolle als Finanzplatz bis heute bewahrt. Profis haben den Börsenstandort im Fokus.

2015-04-10 (fw/db) Die WP AG, ein oberösterreichischer Entwickler und Produzent von Motoren- und Fahrwerkskomponenten für die Motorrad- und Automobilindustrie, notiert ab heute im Mid Market Segment der Wiener Börse AG. Die Notiz erfolgt als reines Listing ohne Kapitalaufnahme.

Die ICF BANK AG übernimmt die Funktion des Capital Market Coaches und Market Makers in den Aktien des Unternehmens. Die WP AG firmierte früher als Cross Motorsport Systems GmbH. Sie beschäftigt nach eigenen Angaben global über 600 Mitarbeiter und erzielte 2014 einen Umsatz von rund 121 Millionen Euro und ein EBIT von 8,6 Millionen Euro.

"Der Zugang zum Kapitalmarkt ist eine wesentliche Säule für künftige Wachstumsschritte und unterstützt den globalen Kurs des Unternehmens", so WP-Vorstand Magister Hannes Haunschmid.

Die WP-Gruppe entwickelt und produziert Fahrwerks- und Hochleistungskomponenten für die Motorrad- und Automobilindustrie. Sie sei Technologieführer in der europäischen Motorradzulieferindustrie, heißt es weiter. Zum Kundenkreis zählten nahezu die gesamte europäische Motorrad- und Sportwagenindustrie. Hauptkunden in der Motorradindustrie sind demnach KTM AG, Husqvarna GmbH, BMW Motorrad, Triumph Motorcycles, Ducati und den Trial-Motorrad-Hersteller Sherco.

Neben der WP AG werden im Mid Market Segment der Börse Wien derzeit noch zehn weitere Unternehmen gehandelt.

Das Wachstumssegment für KMU’s an der Börse

Das Segment Mid Market bietet vor allem kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) seit 2007 flexible Rahmenbedingungen für den Start an der Börse. Es ist sowohl ein Listing in den geregelten Märkten als auch eine Einbeziehung in den Dritten Markt der Wiener Börse möglich. Unternehmen im Mid Market verpflichten sich darüber hinaus zur Einhaltung erhöhter Transparenz-, Qualitäts- und Publizitätskriterien. Ein wesentliches Merkmal ist die Unterstützung durch einen Capital Market Coach. Dieser steht dem Unternehmen sowohl bei der Aufnahme in den im mid market als auch danach für ein Jahr beratend zur Seite. Im Mid Market stehen die beiden Handelsverfahren „Fortlaufender Handel“ und „einmalige untertägige Auktion“ zur Verfügung.

Wiener Börse ist das Tor zu Zentral- und Osteuropa

Die Wiener Börse ist eine Tochter der CEE Stock Exchange Group (CEESEG), welche die Börsen Budapest, Laibach und Prag umfasst. Die CEE Stock Exchange Group ist die größte Börsengruppe in der Region. Zusätzlich zu den vier Wertpapierbörsen, betreibt die CEESEG drei Warenbörsen und ist an fünf Clearing-Systemen (CCPs) sowie zwei zentralen Verwahrungsstellen (CSDs) beteiligt. Um die Liquidität der Märkte zu steigern, vereinfacht die CEESEG den Marktzugang und den Handel an den lokalen Handelsplätzen. Die CEESEG-Börsen kooperieren mit 12 Börsen in Zentral- und Osteuropa und werden für dieses einzigartige CEE-Know-how weltweit geschätzt.

finanzwelt-Fazit: Die Kultur-Weltstadt Wien ist eine Reise wert. Neben den Sehenswürdigkeiten, wie die Wiener Hofburg und das Schloss Schönbrunn, wo man den Spuren der legendären Kaiserin Sissi folgen kann, ist der Finanzplatz Wien von Bedeutung. Die Wiener Börse, aber auch Versicherer, wie die Vienna Insurance Group (VIG) sind das Tor zum Markt in Zentral- und Osteuropa (finanzwelt 27.1.2015).

Dietmar Braun