Elektronischen Gesundheitsakte in der PKV
12.06.2018
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Die PKV-Unternehmen DKV, Central und SIGNAL IDUNA bieten Ihren Versicherten eine elektronische Gesundheitsakte (eGA) an und setzen dabei auf die eGA-Lösung der IBM Deutschland.
Privat Versicherte in Deutschland nutzen seit vielen Jahren die Möglichkeit, privatärztliche Rechnungen papierlos mithilfe mobiler Anwendungen ihrer PKV-Unternehmen zur Erstattung einzureichen. Die DKV, SIGNAL IDUNA und Central gehörten zu den ersten PKV-Unternehmen im Markt, die diesen digitalen Service ihren Versicherten anboten. Nun wollen diese Unternehmen einen weiteren großen Schritt nach vorne gehen und beabsichtigen ihren Versicherten noch in diesem Jahr eine persönliche elektronische Gesundheitsakte zur Verfügung zu stellen.
Die eGA ist für den Versicherten zuallererst ein sicherer, lebenslanger Speicher für seine Gesundheitsdaten und Gesundheitsdokumente. Die Daten werden vollständig anonym und sicher verschlüsselt bei der IBM in Deutschland aufbewahrt. Für einzelne Anwendungsfälle, wie Notfalldaten, können die Daten zusätzlich sicher verschlüsselt auf dem mobilen Gerät des Versicherten aufbewahrt werden (Offline-Fähigkeit).
Je mehr digitale Daten der Versicherte in seiner eGA verwaltet, desto einfacher können Gesundheitsservices auf Grundlage dieser Daten angewendet werden. „Wir wollen unseren Voll- und Ergänzungsversicherten einen persönlichen digitalen Gesundheitsmanager an die Hand geben, der sie dabei unterstützt, ihre Gesundheit über alle Leistungserbringer hinweg sicher, interoperabel und komplett zu managen“, begründet Dr. Clemens Muth, Vorstandsvorsitzender der DKV Krankenversicherung im ERGO Konzern, die eGA-Initiative. „Die Etablierung und Standardisierung digitaler Prozessketten zwischen Leistungserbringern, Versicherten und Krankenversicherung im deutschen Gesundheitswesen ist dabei der Schlüssel zum Erfolg.“
Die eGA umfasst erste Versichertenservices wie Impfempfehlungen auf Basis digitaler Impfdaten. Ebenso sind Vorsorgeempfehlungen, die Verwaltung von Notfalldaten und die Analyse von Medikationsplänen vorgesehen. Die digitale Arztsuche, Services zur Onlineterminvereinbarung, der digitale Anamnesebogen und Services im Kontext der digitalen Arzt-Patienten-Kommunikation werden folgen.
„Die eGA ist eine Gesundheitsplattform, auf der eine Vielzahl fachlicher Mehrwertdienste mit hoher Reichweite und erheblichem Nutzen für unsere Kunden bereitgestellt werden können“, konstatiert Dr. Mirko Tillmann, Vorstand der Central Krankenversicherung. „Unsere Kunden verfügen momentan über viele Daten, die sie nicht ausreichend kennen, verstehen oder nutzen können. Mit der eGA wird sich das grundlegend verändern, und der Kunde kann sich gezielt für die für ihn relevanten Gesundheitsservices entscheiden. Das bietet unseren Kunden völlig neue Möglichkeiten, ihre Gesundheitsthemen aktiv zu gestalten.“
Die komfortable und systemübergreifende Nutzung der eGA durch einen gesetzlich Versicherten, der eine Zusatzversicherung in der PKV hat, ist für die PKV-Unternehmen ebenso von zentraler Bedeutung. Hier wollen zukünftig die Techniker Krankenkasse, die ihren TK-Safe auf Basis der eGA bereits zur Marktreife geführt hat, und die Envivas Krankenversicherung eng zusammenarbeiten.
Darüber hinaus unterstreicht Dr. Bierth, Vorstand der SIGNAL IDUNA Krankenversicherung: „Für uns ist die bestehende Vernetzung der eGA Gesundheitsplattform der IBM zu Leistungserbringern, sei es zu Krankenhäuser, Arztpraxen, Laboren, Pflegeeinrichtungen und Verrechnungsstellen ein wichtiger Ausgangspunkt und Erfolgsfaktor für das Serviceerlebnis unserer Versicherten. Wir wollen auf Basis dieser Vernetzung den sicheren Austausch digitaler Daten und Dokumente intensivieren – vom Leistungserbringer zum Versicherten und vom Versicherten zum Leistungserbringer. Wir sind uns sicher, dass dies zu einer besseren Informiertheit unserer Versicherten führt, aber ebenso zu einer besseren Informiertheit des jeweiligen Arztes, der auf Gesundheitsdaten des Versicherten aus der Vergangenheit zugreifen kann, wenn der Versicherte ihn dazu berechtigt.“
Die Nutzung von eGA und ihrer Mehrwertdienste ist für den Versicherten freiwillig. Der Versicherte entscheidet als Souverän hoheitlich und selbstbestimmt über die Verwendung seiner Daten.
Bei der DKV, Central und SIGNAL IDUNA wird die elektronische Gesundheitsakte eingebettet in die jeweiligen Gesundheits-Apps der Häuser, die bereits heute von vielen Versicherten rund um das Thema Rechnungseinreichung und Leistungserstattung genutzt werden. Die bewährte Einreichungsfunktion steht den Versicherten weiter zur Verfügung, ebenso können die historischen Daten der Versicherten aus den IT-Systemen der PKV in die eGA des Versicherten vorgeladen werden. „Uns ist es wichtig, dass wir nicht mit leeren Akten starten, sondern dem Versicherten die Möglichkeit geben, auf eigenen Wunsch vertrauenswürdige PKV-Daten in die Akte einzuspielen und auf diesen vom ersten Moment an Mehrwertdienste und qualifizierte Analytik erlebbar zu machen“, betont Ronald Fritz, verantwortlicher Partner bei der IBM für eGA und Gesundheitsplattform.
Die Gesundheitsplattform der IBM ist eine offene Serviceplattform, auf der standardisierte Gesundheits- und Vernetzungsdienste von IBM, Krankenversicherungsunternehmen sowie Services von Startups und Lösungsanbietern der Gesundheitsbranche entwickelt und bereitgestellt werden können.
„Wir setzen auf eine leistungsfähige, sichere und auf deutsche wie internationale Standards ausgerichtete elektronische Gesundheitsakte für unsere Versicherten“, sagt Dr. Clemens Muth. „Mit der IBM Deutschland haben wir einen etablierten und verantwortungsvollen Partner im deutschen Versicherungs- und Gesundheitsmarkt, mit dem wir seit vielen Jahren erfolgreiche Projekte für digitale und mobile Lösungen umgesetzt haben.“ (fw)