"Ein weiterer elementarer Aspekt der Zukunft"

30.08.2021

v. li. nach re.: Marcus Bartenstein CEO Empira AG, Martin Gräfer, Vorstand die Bayerische, Uwe Mahrt Geschäftsführer Pangaea Life / Fotos: © die Bayerische / Empira

Weil Gebäude ca. 40 % zum weltweiten CO2-Ausstoß beitragen, kommt dem Immobiliensektor bei der Eindämmung des Klimawandels eine entscheidende Rolle zu. Hierzu möchte auch die Versicherungsgruppe die Bayerische mit ihrer nachhaltigen Marke Pangaea Life einen Teil beitragen und legt deshalb gemeinsam mit der Empira AG einen Fonds im Bereich der nachhaltigen Immobilien auf. Welche Hintergründe der Fonds hat, wie er sich von anderen Produkten unterscheidet und an welche Zielgruppe er sich richtet, erklären Martin Gräfer, Vorstand die Bayerische, Uwe Mahrt Geschäftsführer Pangaea Life und Marcus Bartenstein CEO Empira AG im Interview.

finanzwelt: Wie kam es zu der Idee neben dem ersten Pangaea Life Fonds im Bereich der erneuerbaren Energien einen zweiten, separaten Fonds aufzulegen? Martin Gräfer: Wir wollen unseren Kundinnen und Kunden weitere Optionen zur Diversifikation der nachhaltigen Lösungen von Pangaea Life anbieten. In unserem ersten Erfolgs-Fonds im Bereich der erneuerbaren Energien erreichen wir dies durch eine technische Streuung über Wind-, Wasser- und Solarenergie sowie mithilfe einer geographischen Streuung über verschiedene europäische Länder.

Wir haben uns überlegt: Wie können wir Kunden weitere Möglichkeiten bieten, an der aktuellen nachhaltigen Entwicklung in so vielen Bereichen unserer Welt teilzuhaben? Schnell wurde uns klar, dass wir neben den erneuerbaren Energien eine weitere nachhaltige Asset-Klasse erschließen möchten. Damit gelingt unseren Kunden in Zukunft eine noch breitere Diversifikation mit Anlagen in Sachwerten aus unterschiedlichen Zukunftssektoren.

finanzwelt: Warum haben Sie sich für den nachhaltigen Immobilien-Sektor als Investitionsfeld entschieden? Uwe Mahrt: Neben der Energiewende sehen wir im Bereich des nachhaltigen Wohnens und des klimaneutralen Umbaus unserer Städte eine zentrale Herausforderung unserer Zeit. Denn hier geht es um einen weiteren elementaren Aspekt der Zukunft: Wie bringen wir klimafreundliches und sozial verträgliches Wohnen in lebenswerten Städten in Einklang?

Gemeinsam mit Immobilien-Spezialisten haben wir deshalb eine Lösung erarbeitet, wie wir Kunden direkt an diesem wichtigen Zukunftstrend teilhaben lassen. Für Kunden eine einmalige Chance, denn vielen Privatanlegern ist es aufgrund der enormen Preise finanziell heute nur noch schwer möglich, selbst in eine eigene Immobilie zu investieren. Mit unserem neuen Fonds eröffnen wir Kunden die Möglichkeit, wie sonst nur institutioneller Anleger direkt in die Zukunft unserer Städte zu investieren - und das in einem Sektor, der über Jahrzehnte exzellente Wachstumschancen verspricht.

finanzwelt: Was sind die konkreten Kriterien, nach denen Sie nachhaltige Immobilien für den neuen Immobilien-Fonds auswählen und wo befinden sich diese? Marcus Bartenstein: Für den Fonds haben wir bereits ein erstes Ziel-Portfolio zusammengestellt: Dieses setzt sich überwiegend aus nachhaltigen innerstädtischen Immobilien in den entwicklungsstärksten Top-Städten Deutschlands zusammen. Also die deutschen Metropolen Berlin, Hamburg, München, Köln, Düsseldorf, Frankfurt am Main und Stuttgart sowie weitere attraktive und wachstumsstarke mittelgroße Städte, darunter vor allem Landeshauptstädte und Universitätsstädte.

Zudem setzen wir bei der Auswahl der Immobilien auf unseren „Develop and Hold“-Ansatz. Statt bereits vollentwickelte Immobilien zu hohen Preisen und entsprechend mageren Rendite-Aussichten zu erwerben, möchten wir schon am Anfang in der Projektentwicklung investieren, um die Projekte dann langfristig in unserem Bestand zu halten. Investoren sparen sich die Bauträger-Marge, haben reduzierte Erwerbsnebenkosten und profitieren von der meist erheblichen Wertsteigerung, die solche Immobilien im Zuge der Entwicklung erfahren. Zentral ist außerdem die gute öffentliche Anbindung der Projekte.

Wann eine Immobilie als "nachhaltig" bezeichnet werden kann und an welche Anleger sich der Fonds richtet, lesen Sie auf Seite 2