„Ein starkes Ergebnis in schwierigem Umfeld“

13.08.2020

Patrick Frost, CEO der Swiss Life Group / Foto: © Swiss Life

Swiss Life zeigt sich mit den Zahlen des ersten Halbjahres insgesamt zufrieden. Rückgängen in einigen Geschäftszahlen stehen zum Teil deutliche Zuwächse bei anderen Werten gegenüber.

Im ersten Halbjahr 2020 hat die Swiss Life-Gruppe einen bereinigten Betriebsgewinn von 780 Mio. Schweizer Franken (ca. 725 Mio. Euro) erwirtschaftet, 6 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Bereinigungen des Betriebsgewinns umfassen Programmkosten für einen neuen Rechnungslegungsstandard und Währungseffekte im tiefen zweistelligen Millionenbereich. Mit 537 Mio. Franken (ca. 499 Mio. Euro) lag der Reingewinn um 13 % unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Dieser Rückgang ist u.a. auf einen positiven, einmaligen Steuereffekt im Kontext der Schweizer Unternehmenssteuerreform im Vorjahr zurückzuführen. Alleine diese Umstellung sorgte für einen Rückgang um fünf Prozentpunkte. Weitere zwei Prozentpunkte des Rückgangs kommen durch Währungseffekte zustande. Positiv entwickelten sich hingegen die Fee-Erträge, die mit 251 Mio. Franken (ca. 233 Mio. Euro) um 6 % höher als im Vorjahreszeitraum lagen. Sowohl Swiss Life Asset Managers als auch die Versicherungseinheiten haben ihre Beiträge erhöht.

Die direkten Anlagerträge von Swiss Life lagen mit 2,03 Mrd. Franken (ca. 1,89 Mrd. Euro) um ca. 221 Mio. Franken (ca. 205 Mio. Euro) unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Gesunken ist auch die nicht annualisierte Anlagerendite, die mit 1,2 % um 0,2 Prozentpunkte tiefer niedriger lag als zwischen Januar und Juni 2019. Um den gleichen Wert ging die nicht annualisierte Nettoanlagerendite zurück, die zwischen Januar und Juni 2020 bei 1,1 % lag. Swiss Life begründet den Rückgang mit den Entwicklungen an den Finanz-  und Fremdwährungsmärkten.

Trotz des anspruchsvollen Umfelds konnte Swiss Life das Fee-Geschäft weiter ausbauen. So stiegen die Fee-Erträge in lokaler Währung um 10 % auf 916 Mio. Franken (ca. 851 Mio. Euro). Insgesamt konnten Swiss Life Asset Managers und die eigenen Beraterkanäle ihre Beiträge um jeweils 8 % erhöhen, die Beiträge aus eigenen und fremden Produkten und Dienstleistungen verzeichneten einen Zuwachs von 6 %.

Zurückgegangen sind hingegen die Prämien, die mit 11,6 Mrd. Franken (ca. 10,78 Mrd. Euro) um 16 % unter dem Wert des Vorjahreszeitraums lagen. Dieser Rückgang und die damit verbundene Normalisierung sind auf die außerordentlich hohen Einmalprämien zurückzuführen, die Swiss Life im vergangenen Jahr aufgrund des Rückzugs eines Mitbewerbers aus dem Vollversicherungsgeschäft in der Schweiz schreiben konnte.  Der Sondereffekt im Heimatmarkt hatte auch Auswirkungen auf das Neugeschäft. Nachdem dieses im vergangenen Jahr noch 387 Mio. Franken (ca. 360 Mio. Euro) betrug, waren es in diesem Jahr nur noch 204 Mio. Franken (ca. 190 Mio. Euro). Gestiegen ist hingegen die Neugeschäftsmarge, die mit 2,1 % um 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert und damit weiterhin deutlich über dem Zielwert von 1,5 % liegt. Dank eines verbesserten Geschäftsmixes infolge von Verstärkungen der Rückstellungen zugunsten der Versicherten sank der durchschnittliche technische Zins um zwei Basispunkte auf 1,1 %. Gesteigert werden konnte hingegen der Cash-Transfer an die Holding, der mit 748 Mio. Franken (ca. 695 Mio. Euro) um 6 % über dem Vorjahreswert lag. Die bereinigte Eigenkapitalrendite lag mit 10,2 % um 1,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert und damit knapp über dem im Unternehmensprogramm „Swiss Life 2021“ definierten Ziel von 8 % bis 10 %. Zum 30. Juni geht der Finanzkonzern von einer SST-Quote von 185 % aus. Damit liegt man am oberen Ende des strategischen Ziels von 140 bis 190 %.

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