Ein Ausblick in 2020

20.12.2019

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In den zurückliegenden Tagen und Wochen stapelten sich die Investment-Ausblicke auf das kommende Jahr. Nichts erscheint wichtiger als der Blick nach vorne, in die Zukunft. Wird diese rosig oder überwiegen Skepsis und Vorsicht? Auch die besten Analysten treffen mit ihren Voraussagen nicht immer ins Schwarze. Umso wichtiger erscheint, eine Wegmarken zu identifizieren.

Unstrittig ist, dass die Börsen politischer geworden sind. So beschäftigt uns der Handelsstreit zwischen den USA und China bereits seit längerer Zeit. Eine endgültige Beilegung ist derzeit noch nicht in Sicht. Eine Streitbeilegung wäre mehr als wünschenswert. Er würde Klarheit verschaffen. Denn es geht um das künftige Machtzentrum in der Welt. Liegt dies im Westen oder fern in Asien? Das könnte die Börsen weiter beflügeln und den positiven Trend verstetigen lassen.

Denn wer hätte zum Jahresanfang gedacht, dass der deutsche Aktienmarkt im Jahresverlauf rund 300 Punkte hinzugewinnen konnte und kurz vor Weihnachten bei mehr als 13.200 Zählern notiert? Die Vorzeichen für weitere Kursgewinne bei den führenden Indizes stehen gut. Viele Ampeln sind auf grün. Es mangelt schlichtweg an Alternativen.

Doch ganz ohne Bedenken geht es auch hier nicht. Regionale Schwerpunkte in den Portfolien könnten sich durchaus bezahlt machen. Zum Beispiel ein Wiedererstarken des europäischen Kontinents als Pendant zum US-Markt, der doch schon sehr gut gelaufen ist und möglicherweise weniger Potenzial für weitere Anstiege bietet. Ein Abrutschen in den USA ist aber nicht zu befürchten. Die anstehende Präsidentschaftswahl im kommenden Herbst wirft ihre Schatten voraus und der amtierende Präsident Donald Trump wird alles in die Waagschale werfen, um die heimische Wirtschaft weiter zu stärken und einer möglichen Rezession entgegenzuwirken. Dennoch bleibt: Europa ist mitunter den US-Werten (auch aus Bewertungssicht) zu favorisieren.

Volatilität: Nach der sehr niedrigen Volatilität 2019 dürfte es 2020 zu höheren Kursschwankungen kommen. Dellen bei den konjunkturellen Ausblicken, politische Konflikte und das Intervenieren der Notenbanker könnten die Schwankungsbreite -zumindest temporär- größer werden lassen. Also anschnallen, sich am besten nicht aus der Ruhe bringen lassen und gegebenenfalls die Positionen im Depot absichern. Das vermeidet dann böse Überraschungen, falls es schlagartig mal nach unten geht. Das ändert aber wenig am großen Bild.

In diesem Zusammenhang lohnt mitunter auch ein intensiver Blick auf sogenannte Value-Aktien. Diese hatten in der Vergangenheit oftmals gegenüber den reinen Wachstumstiteln (Growth) das Nachsehen. das hat sich zuletzt etwas gedreht und diese „Trendwende“ zu Value (Renaissance) könnte sich im kommenden Jahr weiter fortsetzen.

Themenbasiert dürfte nachhaltiges Investieren auch 2020 zu den großen Trends in der Investment-Branche zählen. (fw)