DZ BANK Studie: Risikoaversion dominiert
26.06.2013
Die überwiegende Mehrheit der deutschen Investoren geht davon aus, dass die aktuelle Niedrigzinsphase noch mehrere Jahre anhalten wird. Dementsprechend rechnen über zwei Drittel mit negativen Realzinsen in den kommenden drei Jahren. Die Risikoneigung sinkt weiterhin – das Sicherheitsbedürfnis erklimmt einen neuen Höchstwert.
(fw/ah) Entsprechend sind aktuell über 40 Prozent der privaten Investoren mit der Verzinsung ihres Vermögens unzufrieden. Immerhin 25 Prozent planen ihre Anlagen zumindest teilweise zu verändern, um auf das Umfeld zu reagieren. In diesem Zusammenhang ist das Interesse der Privatanleger an einem Aktienengagement auf den höchsten Stand seit fünf Jahren gestiegen. Dies zeigt der neue DZ BANK Anlegerindikator, für den TNS Infratest über 1000 Privatanleger in Deutschland befragt hat. Er verdeutlicht aber auch, dass viele Bundesbürger in Sachen Geldanlage nach wie vor ein sehr großes Sicherheitsbedürfnis haben. So wollen immerhin 44 Prozent ihr Geldanlageverhalten derzeit noch nicht verändern. Stattdessen nehmen sie zugunsten der Sicherheit der Anlage bewusst auch reale Vermögensverluste in Kauf.
Im Detail erwarten drei Viertel der Privatanleger, dass die Zinsen in den kommenden zwölf Monaten gleich bleiben oder sogar weiter sinken werden. Auf Drei-Jahres-Sicht prognostizieren dies noch 40 Prozent. Weitere 52 Prozent gehen dann von lediglich leicht steigenden Zinsen aus. Dementsprechend eindeutig fällt auch ihre Realzins-Prognose aus. Acht von zehn Anlegern vertreten die Meinung, dass die Inflationsrate in den kommenden zwölf Monaten über dem allgemeinen Zinsniveau liegen wird. Immerhin noch mehr als zwei Drittel sagen, dies werde auch in den nächsten drei Jahren der Fall sein. Und selbst darüber hinaus rechnet immerhin noch jeder Zweite mit anhaltend negativen Realzinsen.
Konsequenterweise geben immerhin sechs von zehn Anlegern an, die aktuelle durchschnittliche Verzinsung ihres gesamten Vermögens sei niedrig bzw. sehr niedrig. Mehr als 40 Prozent sind mit dessen aktueller Rendite unzufrieden. Uneinig sind sich die Anleger darüber, ob und wie sie auf die Situation aus niedrigen Zinsen und Inflation reagieren sollen. So sehen zwar 44 Prozent derzeit noch keine Notwendigkeit, ihre Geldanlage zu verändern. Jeder vierte Anleger wird dagegen Änderungen vornehmen. Weitere 30 Prozent würden gerne reagieren, suchen derzeit aber noch nach geeigneten Alternativen.