Digitale Innovation mit Sicherheit
27.09.2015
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Die Assekuranz kommt in den Themen Digitalisierung, Big Data, modernes Prozess- und Risiko-Management langsam in Fahrt. Auf dem diesjährigen Bildungskongress der Branche zeigte sich dies.
2015-09-28 (fw/db) Mehr als 300 Bildungs- und Personalverantwortliche besuchten letzte Woche den 14. Bildungskongress der Versicherungswirtschaft (BIKO) der Deutschen Versicherungsakademie (DVA) und des Berufsbildungswerks der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (BWV) in Berlin.
Unter dem Motto „Innovation. Mit Sicherheit!“ begrüßte Dr. h.c. Josef Beutelmann, Vorsitzender des Vorstands des BWV und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Barmenia Versicherungen die Teilnehmer. „Immer häufigere Innovationszyklen führen bei vielen Menschen zu einem steigenden Unsicherheitsgefühl. Das Bedürfnis der Menschen nach Sicherheit dürfte in der Zukunft daher eher wachsen als sinken, und daher gehört unsere Branche zu den zukunftsträchtigen Branchen“, sagte Beutelmann.
Zum Thema „Wie kommt Neues in die Welt?“ sprach Prof. Ulrich Weinberg von der Potsdamer HPI School of Design Thinking.
„Um Neues zu entwickeln, müssten wir uns von linearen Prozessen verabschieden und iterative Prozesse etablieren. Die Lern- und Arbeitskultur müsse sich verändern – das „Brockhaus-Denken“ des Einzelkämpfers habe keine Zukunft mehr, nötig sei das vernetzte Denken in multidisziplinären Teams in variablen Denk- und Arbeitsräumen“, sagte Experte Weinberg.
Dr. David Stachon, Vorstandsvorsitzender der Direct Line Versicherung führte aus, dass es noch nie so gut möglich war, die Zukunft vorherzusagen wie heute und wie Versicherungen dies nutzen können. Bahnbrechende Innovationen in den Naturwissenschaften würden die Welt in immer kürzeren Abständen verändern, mit einer direkten Wirkung auf Versicherungen und ihre Produkte. Allerdings: „Innovation betreiben wir nicht als Selbstzweck, sondern wenn sich dies zur Marktreife entwickeln lässt“, schränkte Dr. Stachon ein.
Inspiriert durch die Vorträge, wurden in den Foren Erfahrungen ausgetauscht und Ideen entwickelt. Die Teilnehmer erfuhren, wie Ausbildung durch Internationalisierung attraktiver wird, wie man kreative Querdenker rekrutiert, wie mobile Learning im Vertrieb eingesetzt werden kann und welche Übernahmekonzepte es für Auszubildende gibt. Wie denkt die Generation Y? Der Bildungskongress hatte dazu junge Leute eingeladen, um nicht über sie zu sprechen, sondern mit ihnen.
„Es ist wichtig, diese Themen im Kreis der Personal- und Bildungsverantwortlichen zu diskutieren, denn in den Versicherungsunternehmen sind es gerade die Personal- und Bildungsverantwortlichen, die durch die Personalauswahl und mit ihren Change- und Umsetzungsprojekten dafür sorgen, dass innovative Geschäftsideen den Kunden erreichen“, sagte BWV-Hauptgeschäftsführerin Dr. Katharina Höhn.
Eine Innovation gab es auch im medialen Bereich: Über die eigens entwickelte BIKO-App konnten die Teilnehmer chatten, Referenten bewerten, Unterlagen herunterladen und die InnoWard-Preisträger (finanzwelt 25.9.2015) wählen.
Der nächste Bildungskongress findet vom 15. bis 16. September 2016 in Berlin statt und wird erneut eine Plattform zum Austausch über Innovationen im Bildungsbereich bieten, um Netzwerke aufzubauen bzw. zu pflegen und das Qualitätsniveau in der Bildung der deutschen Assekuranz weiter zu verbessern.
Dietmar Braun