Das braucht...

28.10.2020

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Der Erfolg ist in der Regel schwer zu messen

Aber welche Dauer muss ein BGM haben, damit Erfolge sichtbar werden? Albrecht gibt sich eher zurückhaltend: „Der Erfolg eines BGM ist in Regel schwierig zu messen. Die Fehlzeitenquote ist mit Sicherheit ein Instrument, aber die Teilnahme der Mitarbeiter an bestimmten Maßnahmen und die positive Rückmeldung ist ebenso ein Indikator.“ Dass das BGM eine positive Wirkung entwickeln könne, hänge somit vor allem von der Kommunikation ab. In diesem Jahr habe die Barmenia für ihr internes BGM das deutsche Siegel Unternehmensgesundheit in Gold vom BKK Dachverband erhalten. Diese doch sehr positive unabhängige Bewertung der Qualität und Wirksamkeit heiße aber nicht, dass man sich nun zurücklehnen könne. Die Auswertung habe allerdings gezeigt, dass man auf dem richtigen Weg sei. Ernst weiß jedoch auch von schnellen Erfolgen: „Je nach Art des Betriebs und der Tätig-keit lassen sich schon relativ schnell Ergebnisse erzielen. Ein nachhaltiges Betriebliches Gesundheitsmanagement ist jedoch ein fortlaufender Prozess, der dauerhaft ins Unternehmen integriert werden sollte“. Die Krankenkassen könnten zumindest in den ersten Jahren die Unternehmen mit Know-how – aber auch Fördermitteln – unterstützen, um diesen Prozess zu implementieren und bei der Finanzierung zu helfen. Aber natürlich erfordert ein – letztlich erfolgreiches – BGM auch einen gewissen Zeit- und Personalaufwand. Stefan Ernst: „Pauschal kann man sagen, je größer das Unternehmen, desto größer der Aufwand.“ So mache es z. B. Sinn, in Großunternehmen ab 500 Mitarbeitern/innen einen Gesundheitszirkel als eine Art Arbeitskreis zu implementieren. Solche Gesundheitszirkel bestünden in der Regel aus einem Vertreter/einer Vertreterin des Personalbereichs, der Unternehmensführung, des Betriebsrats, einer Fachkraft für Arbeitsmedizin und einem externen Berater oder Beraterin – etwa von einer Krankenkasse. Es gebe aber auch einfache Alternativen: BIGbalance von BIG direkt gesund. Ernst: „Wir haben den BGM-Prozess digitalisiert.“ Analyse des individuellen Gesundheitszustands, sofortige Maßnahmenempfehlung und Durchführung innerhalb des Portals bis hin zum Online-Fitnessangebot, um sich darüber hinaus fit zu halten – all das finden die Teilnehmer/innen in BIGbalance. Und das Angebot sei für Unternehmen und Mitarbeiter vollkommen kostenfrei. Egal, ob Großunternehmen mit mehreren tausend Mitarbeitern oder Handwerksunternehmen mit zwei Gesellen: der Aufwand der sehr gering und die Maßnahmen trotzdem effektiv, individuell und qualitätsgesichert. Das ist sicher ein großer Schritt in die Zukunft, um Gesundheitsförderung in Unternehmen in allen Größen und Formen einfach und schnell für alle Beschäftigten zugänglich zu machen. Albrecht weist dabei auf den Stellenwert einer ausreichenden Kommunikation im Betrieb selbst hin: „Die Barmenia hat ein eigenes BGM-Team. Damit ein BGM auch von den Mitarbeitern angenommen wird, ist eine ständige Information und Bewerbung nötig.“ Dies brauche und binde Zeit. BGM-Maßnahmen machten nur dann Sinn, wenn sie auch dauerhaft beworben würden. (hdm)