Corona verstärkt Vorsorge-Resignation

19.01.2021

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Immer mehr Deutsche unternehmen im Bereich der Altersvorsorge zu wenig. Innerhalb des vergangenen Jahres hat sich dieser Trend noch weiter beschleunigt. Das macht eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) deutlich.

Millionen Menschen sind in Kurzarbeit, ganze Branche haben praktisch Berufsverbot und ein Licht am Ende des Tunnels ist angesichts der Plan- und Hilflosigkeit der Politik derzeit nicht absehbar. Diese massive wirtschaftliche Krise schlägt sich auch in der Altersvorsorge der Bevölkerung nieder, wie aus dem DIA-Deutschland-Trend Vorsorge hervorgeht. Zwar ist der Anteil derjenigen, die ihre Altersvorsorge insgesamt für nicht ausreichend halten, mit etwas über 70 % annähernd so hoch wie im Vorjahr. Deutlich gesunken ist jedoch die Bereitschaft bzw. Fähigkeit daran etwas zu ändern. So gehen laut der Untersuchung 47 % der Deutschen davon aus, dass die künftigen Ansprüche aus der gesetzlichen Rente, betrieblichen Altersvorsorge und privaten Vorsorge zusammengenommen keine ausreichende Absicherung für das Alter ergeben. Dennoch planen sie nichts, um in den kommenden zwölf Monaten ihre vorhandene Vorsorge auszubauen. Im Vorjahr gaben nur 39 % der Befragten diese Antwort. Zugleich ist der Anteil derjenigen, die von einer unzureichenden Vorsorge ausgehen, aber binnen Jahresfrist etwas dagegen unternehmen wollen, um sieben Prozentpunkte auf 25 % gesunken. „Zwar wurden in der Erhebung nicht die Gründe erfragt, warum trotz Bedenken nichts zur Verbesserung der finanziellen Situation im Alter in Angriff genommen wird, aber der markante Anstieg 2020 lässt auf außerordentliche Einflüsse schließen. Diese sind wahrscheinlich in den Belastungen durch die Pandemie zu suchen", erklärt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern.

Corona könnte somit als Katalysator für eine schon länger anhaltende Entwicklung dienen: So nimmt der Anteil derjenigen, die ihre Vorsorge für ausreichend halten, seit einiger Zeit stetig ab. Inzwischen sind nur noch 28 % dieser Meinung, acht Prozentpunkte weniger als noch vor vier Jahren. Damals wollten auch noch 35 % derjenigen, die von einer unzureichenden Vorsorge ausgingen, etwas dagegen unternehmen, 30 % wollten nichts unternehmen. „Immer mehr Bürger rechnen damit, dass im Alter das Geld wohl nicht reichen wird. Aber sie können oder wollen keine Abhilfe schaffen", fügt Morgenstern hinzu. (ahu)