Corona bremst Immobilienmarkt

09.07.2020

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Münchner Vorort auf Platz 1

Auch der Kauf einer Eigentumswohnung ist im Münchner Umland eine sehr kostspielige Angelegenheit: In Gräfelfing kostet der Quadratmeter im Schnitt 8.500 Euro, in Starnberg 8.350 Euro. Mit Planegg (8.200 Euro) und Grünwald (8.000 Euro) befinden sich zwei weitere Vororte der Isarmetropole am oberen Ende der Preisskala und übertreffen damit die A-Städte Stuttgart (6.700 Euro), Frankfurt (6.500 Euro) und Hamburg (5.200 Euro) zum Teil deutlich. Deutlich günstiger sind hingegen Dortmund, Bremen und Leipzig, wo sich die Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen um die Marke von 3.700 Euro bewegen. Auch wenn Bestandswohnungen immer teurer werden, sind sie, aufgrund ihres geringeren Standards, im Schnitt 36 % günstiger als Neubauwohnungen.

Massive Unterschiede bei Bauland

Egal ob Reihenhaus, Ein- oder Mehrfamilienhaus: Die wichtigste Voraussetzung jeder Immobilie ist Bauland. Diese Ressource ist nach Einschätzung der von LBS befragten Experten derzeit Engpassfaktor Nummer 1. Das zeigt sich wieder besonders im Süden und Südwesten. So müssen in München und Umgebung für Bauland 2.600 Euro bezahlt werden, in Stuttgart sind es durchschnittlich 1.600 Euro. Auch in Düsseldorf müssen vor der Errichtung eines Objekts mit 1.100 Euro vierstellige Beträge pro Quadratmeter Bauland gezahlt werden. Wer hingegen bspw. in Bremerhaven oder Cottbus eine Immobilie errichten will, muss für den Quadratmeter Bauland zum Teil weniger als 100 Euro bezahlen.

Corona verändert den Immobilienmarkt nicht nur wirtschaftlich

Eine Wirtschaftskrise ist nicht neu, weshalb es für die zukünftige Entwicklung des Wohnimmobilienmarktes in dieser Hinsicht durchaus Anhaltspunkte aus der Vergangenheit gibt. Nur sehr schwer einschätzbar wird allerdings sein, wie sich die wochenlangen Kontaktbeschränkungen, das Homeoffice und viele andere neue Erfahrungen auswirken werden, die die Bundesbürger in der Lockdownphase machen mussten. „Das Eigenheim ist schon jetzt stärker in den Fokus gerückt“, hat Axel Guthmann beobachtet. Vielen Menschen sei in den vergangenen Wochen sehr deutlich bewusst geworden, welch unschätzbaren Wert ausreichend Platz und ein eigener Garten haben können. „Deshalb ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach den eigenen vier Wänden nicht nur generell weiter steigt, sondern vor allem jene nach einem Häuschen im Grünen.“