Corona bremst Immobilienmarkt
09.07.2020
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Teurer Süden
Wer sich den Traum vom eigenen Haus erfüllen will, muss regional sehr unterschiedlich tief in die Tasche greifen. So kosten in München gebrauchte frei stehende Einfamilienhäuser im Schnitt 1,5 Mio. Euro – fünf Mal so viel wie in Leipzig. Auch in Wiesbaden (1,2 Mio. Euro) und Stuttgart (1,1 Mio. Euro) müssen für den Hauskauf mehr als 1 Mio. Euro mitgebracht werden. Nur unwesentlich günstiger ist es in Freiburg (950.000 Euro), Frankfurt (900.000 Euro), Heidelberg (880.000 Euro) und Regensburg (850.000 Euro). Dass aber nicht nur der südliche Teil Deutschlands teuer ist, macht das Beispiel Düsseldorf deutlich: Hier müssen Käufer von frei stehenden Einfamilienhäusern im Schnitt 800.000 Euro bezahlen. Manchmal ist das Ausweichen auf das Umland sogar noch kostspieliger: So müssen in den beiden Münchner Vororten Grünwald und Gräfelfing mit 1,9 bzw. 1,8 Mio. Euro noch höhere Preise als in der Isarmetropole bezahlt werden. Auch wer das deutlich beschaulichere Bad Soden der Metropole Frankfurt vorzieht muss tiefer in die Tasche greifen: Hier kostet ein frei stehendes Einfamilienhaus im Schnitt 950.000 Euro.
Auch in anderen Gegenden im Süden der Republik ist der Hauskauf ein kostspieliges Vergnügen: So sind in Herrsching am Ammersee und in Starnberg 1,3 Mio. Euro fällig, nur unwesentliche günstiger ist es in Garmisch Partenkirchen mit 1,2 Mio. Euro. Wen es hingegen lieber in die Bodenseeregion zieht, kommt ein ganzes Stück günstiger davon: In Konstanz sind für frei stehende Einfamilienhäuser im Schnitt 800.000 Euro fällig, in Lindau 730.000 Euro.
Deutlich günstigere Region zum Kauf von Einfamilienhäuser finden sich weiter im Norden: In Leipzig, Hannover, Bremen, Dortmund und Dresden kosten diese zwischen 310.000 und 400.000 Euro. Die beiden größten Städte Sachsen-Anhalts, Halle und Magdeburg, liegen mit 180.000 bzw. 250.000 in der Preisskala ebenfalls weit unten. Noch günstiger ist es zum Teil in den alten Bundesländern: In Bremerhaven müssen Hauskäufer im Schnitt 210.000 Euro bezahlen, in Siegen sogar gerade einmal 180.000 Euro. Das ist aber alles noch teuer im Vergleich zu den Kleinstädten Eisleben im südlichen Sachsen-Anhalt und Annaberg-Buchholz im Erzgebirge: Hier kann man sich bereits für durchschnittlich 70.000 bzw. 60.000 Euro den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen.
Große Unterschiede bei Reihenhäusern
Auch wer ein neugebautes Reihenhaus kaufen will, muss je nach Region sehr unterschiedlich tief in die Tasche greifen. So werden im nördlichen Schleswig-Holstein 290.000 Euro fällig, in Sachsen sind es zwischen 170.000 und 310.000 Euro. Etwas höher ist das Preisniveau in Nordrhein-Westfalen mit 250.000 bis 390.000 Euro. In einem Drittel aller deutschen Großstädte mit mehr als 500.000 Einwohnern sind neue Reihenhäuser für bis zu 360.000 Euro zu haben, Bestandsobjekte kosten durchschnittlich 16 % mehr. Je nach Ort kann der Preisvorteil aber auch gleich Null sein, so etwa in Berlin und Köln. Auch in diesem Segment liegt der Süden preislich gesehen wieder ganz oben: So müssen in München für neugebaute Reihenhäuser im Schnitt 1,1 Mio. Euro bezahlt werden, in Starnberg sogar 1,15 Mio. Euro. Insgesamt sieht Axel Guthmann bei Neubau-Reihenhäusern „teilweise gute Einstiegspreise für Wohnungsinteressenten“.
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