BlueOrchard sieht Investment Chancen bei Schwellenländern

15.02.2023

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Der Schweizer Impact Investment-Manager BlueOrchard stellt nach neuesten Angaben fest, dass Schwellenländer momentan attraktive Chancen für Anlagen bieten. Gründe warum sich Schwellenländer aktuell so von anderen Ländern abheben, seien die Geldpolitik, politische Volatilität, die aktuellen Bewertungen sowie technische Unterstützung.

Die Zentralbanken seien, was die Geldpolitik der Schwellenländer anbelangt, BlueOrchard zufolge in ihrem Straffungszyklus weiter fortgeschritten als die Zentralbanken der Industrieländer. Hier stechen insbesondere Länder in Lateinamerika hervor. Das wirke sich vor allem auf den Spielraum für Zinssenkungen in den kommenden Monaten aus, um ihre Volkswirtschaften zu stützen. BlueOrchard erwartet aufgrund der großen Bandbreite an fundamentalen Stärken und geldpolitischen Maßnahmen in den einzelnen Schwellenländern zahlreiche Streuungen in diesem Segment. So seien beispielsweise die Länder Lateinamerikas in ihrem Straffungszyklus weiter als die asiatischen Länder.

Positive Prognose

Politische Volatilität spiele insbesondere in Lateinamerika eine große Rolle, und verstärke diese Streuungen nach Meinung der Experten. Besonders interessant laut BlueOrchard ist, dass die Bewertungen dank einer politischen Risikoprämie, die nicht mit dem globalen Leverage-Zyklus korreliert, günstig erscheine. Als Beispiele hierfür nennen sie Peru und Brasilien.

Wenn man den Zeitraum des ersten Covid-Ausbruchs Anfang 2020 außer Acht lasse, bewegen sich die Renditeaufschläge für Schwellenländerunternehmen derzeit am oberen Ende ihres Durchschnitts der letzten fünf Jahre, berichten die Portfoliomanager. So handele man mit Zinssätzen und Risikoaufschlägen zu Bewertungen, die in Hinblick auf die letzten Jahre rekordverdächtig scheinen. Die Investment-Manager vertreten den Standpunkt, dass politische Risiken in Schwellenländern weiterhin Prämien bieten werden, welche nicht mit dem globalen Leverage-Zyklus korrelieren. Schließlich seien die Mittelzuflüsse in die Schwellenländer im Jahr 2022 weitgehend gemäßigt gewesen. Man gehe davon aus, dass sie sich 2023 erholen werden, was die Anlageklasse technisch unterstützen würde.

Angesichts dieser Vorraussetzungen setzt BlueOrchard bei Investitionen in Schwellenländeranleihen auf Qualität. In den kommenden Monaten werde man höchstwahrscheinlich weiterhin langlaufende, qualitativ hochwertige Investment-Grade-Anleihen bevorzugen. Diese Entscheidung treffen die Investment-Manager, da man davon ausgehe, dass diese Instrumente am meisten von fallenden Zinsen profitieren werden. Trotz der Ungewissheit und der Herausforderungen der kommenden Monate, nutze man das aktuelle Umfeld und die sich bietenden Chancen. Hierbei gehe es vorwiegend um aktive Manager, die die Marktunterschiede nutzen können, um Alpha und Rendite zu erzielen. (fw)