Blackfin will vertriebliche Stagnation bei Bonnfinanz beenden
06.06.2019
Martin Lütkehaus, Vorstandsvorsitzender von Bonnfinanz / Foto: © Bonnfinanz
Der neue Eigentümer der Bonnfinanz AG, die Blackfin Capital Partners, hat massive Investitionen in Vertriebspartner, IT und in die Produktpalette angekündigt. BlackFin hatte den Finanzvertrieb Bonnfinanz vor kurzem von der Zurich Versicherung übernommen. Auf der Pressekonferenz am 5. Juni 2019 kündigte Bonnfinanz-Aufsichtsratschef und Europachef von Blackfin, Dr. Kai Wilhelm Franzmeyer auch weitere Investitionen in Deutschland an. „Der deutsche Vorsorgemarkt ist für uns sehr attraktiv, weil er jährlich um fünf Prozent wächst. Daran wollen wir teilhaben und möchten die Präsenz auf dem deutschen Markt ausbauen“, sagt Franzmeyer. BlackFin wurde in 2009 von Unternehmern aus der Finanzdienstleistungsindustrie in Paris gegründet und ist nach Angaben des Unternehmens mittlerweile führendes Beteiligungsunternehmen und Wachstumspartner für Finanzdienstleister in Kontinentaleuropa. Das verwaltete Vermögen beträgt ca 800 Mio EUR. Blackfin verfügt über Büros in Paris, Brüssel und jetzt auch in Frankfurt. Der Fokus in Deutschland liegt bei mittelständischen Finanzdienstleistern mit hohem Wachstumspotential.
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Dr. Kai Wilhelm Franzmeyer, Aufsichtsratsvorsitzender von Bonnfinanz und Europachef von BlackFin/ Foto: © BlackFin Capital Partners[/caption]
Der Vorstandsvorsitzende der Bonnfinanz, Martin Lütkehaus, spricht von der "Stunde Null" und einem Befreiungsschlag für sein Unternehmen. Lütkehaus: „ Unsere vertriebliche Stagnation wird durch den Eigentümerwechsel beendet“. Lütkehaus freut sich, dass die Abhängigkeit von der Zürich-Versicherung beendet ist und durch Investitionen in den Vertrieb neue Vermittler angeworben werden können. Dabei hat man vor allem junge Banker und Versicherungsexperten im Focus; auch „Azubimodelle" sollen helfen, die Vermittleranzahl und damit das Wachstum des Unternehmens zu beschleunigen . Bonnfinanz mußte im Gegensatz zu anderen Vertriebsgesellschaften in den letzten Jahren einen kontinuierlichen Vermittlerrückgang hinnehmen und verfügt aktuell über 511 Finanzvermittler. Diese haben 2018 einen Provisionserlös von 60,7 Mio EUR ( + 1,8 %) erzielt. Dazu Lütkehaus: „Wir möchten die Zahl der Vertriebspartner deutlich erhöhen, wir streben mindestens 600 Vermittler an“.
Durch die „neue Unabhängigkeit“ soll auch die Produktpalette erweitert werden. So wird aktuell geprüft, ob man in den Vertrieb von geeigneten Immobilien und von AIFs (geschlossene Fonds) einsteigt. Auch wird der Ausbau des Sachversicherungsgeschäftes mit neuen Produktpartnern geprüft. Genannt wurden hier u.a. Volkswohlbund und Allianz.
Hohe Investitionen fließen auch in die gesamte Softwarelandschaft. Mit Hilfe einer neuen digitalen Plattform möchte das Unternehmen das Serviceangebot für seine Vertriebspartner systematisch ausbauen. Dazu wurde der neue IT-Vertriebsvorstand Stefan Mertes unter Vertrag genommen.
Die neue Unabhängigkeit und die sich daraus ergebenden Vorteile und Wachstumsimpulse sollen zukünftig auch im Aussenauftritt kommuniziert werden. Hier war das Unternehmen in den letzten Jahren nicht präsent. (fjl)