„Aus sozialpolitischer Sicht wäre das Provisionsverbot eine Katastrophe“

15.02.2024

Michael H. Heinz, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK). Foto: BVK

Wie aus dem Tätigkeitsbericht für 2023 des Versicherungsombudsmanns hervorgeht, sind die zulässigen Beschwerden über die Versicherungsvermittler im Jahresvergleich um 193 auf nur 138 gesunken, bei insgesamt 12.639 Eingaben. Welches positive Signal sendet das nach Außen?

Heinz: Wir stellen seit Jahren eine große Diskrepanz zwischen der öffentlichen Wahrnehmung des Berufsstands und den Beschwerdezahlen fest. Die Zahlen bestätigen uns – wie alle Jahre zuvor – in unserer Auffassung und Erfahrung der allgemeinen Zufriedenheit und Wertschätzung für die Vermittler. Sie zeigen eindrucksvoll, wie gut, kompetent und zuverlässig die Vermittler arbeiten und belegen ein weiteres Mal die Ehrbarkeit und Kundenorientierung der Versicherungskaufleute. Die Beschwerden über Versicherungsvermittler machen gerade einmal ein Prozent aus. Bezieht man die 138 Beschwerden auf die jährlich millionenfach vermittelten Versicherungsverträge, so bewegt sich die Beschwerdequote im Promillebereich. Ich wüsste keinen Bereich in unserem Wirtschaftsleben, der so viele zufriedene Kunden hat. Das ist ein starkes Signal nach außen.

Dieses Jahr will der BVK auch seine Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing verstärken. Wie sieht Ihre Kommunikationsstrategie 2024 aus?

Heinz: Der BVK hat zu Jahresbeginn die Redaktion der Verbandszeitschrift „VersicherungsVermittlung“ neu aufgestellt und sich personell im Bereich Marketing verstärkt. Zum Jahreswechsel übernahm Dominik Hoffmann die Position des Chefredakteurs. Damit komplettiert der 41-Jährige sein Aufgabengebiet als Leiter der Verbandskommunikation des BVK. Er ist seit 2015 in der BVK-Geschäftsführung tätig.

Sein Stellvertreter ist Christoph Gawin. Er arbeitet seit 2008 in der Redaktion der „VersVerm“ und ist seit dieser Zeit auch als Pressereferent des BVK beschäftigt. In den vergangenen 16 Jahren begleitete der 60-Jährige so manchen Wandel der „VersVerm“ mit.

Bereits seit Oktober 2022 gestaltet Thomas Mesenholl als Mitarbeiter für Film und Ton neue audiovisuelle Formate für den Verband. Zudem verstärkt seit dem 1. Februar Lisa-Katharina Rings als Redakteurin und Marketingmanagerin den BVK. Die 36-Jährige ist Medienwissenschaftlerin (M.A.) und war zuletzt „Corporate Communication & Public Relations Managerin“ bei einem internationalen Wirtschaftsverband.

Damit wollen wir den BVK als stärksten Vermittlerverband weiter unterstützen und insbesondere auch im Maklersegment die Führungsrolle ausbauen.

Als erste Neuerung der Kommunikationsstrategie 2024 wurde bereits in der Januar-Ausgabe die Rubrik „Aus der Branche“ eingeführt. In diesem Themenfeld wird über aktuelle Themen und Entwicklungen in der Versicherungsbranche berichtet. Damit soll der Blick auf verbandsexterne Themen geweitet werden, um Mitgliedern und Lesern mehr Abwechslung zu den Fachthemen zu bieten. Auch BVK-Podcasts sollen regelmäßig im Rahmen der Kommunikationsstrategie veröffentlicht werden.

Was ist abschließend Ihr wichtigster Rat an Versicherungsvermittler für 2024?

Heinz: Der Bedarf an gut ausgebildeten Vermittlern wird weiterwachsen. Der Kampf um die besten Köpfe hat gerade erst begonnen. Gerade dem Nachwuchs bieten sich durch die demographische Entwicklung ungeahnte Chancen. Wir werden weiter für die Interessen der Vermittler kämpfen. Aber der BVK braucht deren Solidarität. Denn nur gemeinsam sind wir stark! (mho)

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