Armutszeugnis für Lebensstandard im Alter?

20.01.2023

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Drei Viertel der Bürger gehen derzeit davon aus, dass sie im Alter mit einem geringeren Lebensstandard rechnen müssen. Das ergab der jüngste DIA Deutschland-Trend Vorsorge, mit dem das Meinungsforschungsinstitut INSA Consulere im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) einmal im Jahr Erwartungen zur Altersvorsorge abfragt.

Bei den Einschätzungen des Lebensstandards in der Rentenphase hat sich im Jahresvergleich gehörig Pessimismus breitgemacht. Gingen 2021 62 % davon aus, dass im Alter Abstriche bei der Lebensführung gemacht werden müssen, waren es zum Jahreswechsel 2022/23 bereits 74 %. Lediglich 20 % nehmen an, dass sie ihren Lebensstandard werden halten können (2021: 29 %).

Diese Erwartungen tragen allerdings offenkundig dazu bei, dass die Vorsorge fürs Alter verstärkt werden soll. Nur 28 % der Befragten sind der Meinung, dass sie bereits ausreichend fürs Alter vorgesorgt haben. Dieser Anteil ist seit mehreren Jahren nahezu konstant. 36 % schätzen ihre Vorsorge als unzureichend ein, wollen aber in den nächsten zwölf Monaten mehr dafür unternehmen. Im vergangenen Jahr planten dies lediglich 31 % und im ersten Corona-Jahr mit all seinen Einschränkungen und Lockdowns waren es sogar nur 25 %.

Tiefe Spuren

Positiv ist auch, dass der Anteil jener sinkt, die zwar ihre Altersvorsorge als ungenügend ansehen, aber dennoch in den nächsten zwölf Monaten dagegen nichts unternehmen wollen oder können. Mit 36 % ist er zwar genauso groß wie die Gruppe der aktiven Vorsorger, fällt gegenüber den beiden Vorjahren aber deutlich ab (2020: 47 % / 2021: 41 %).

„Die Inflation und die Ankündigung einer Rezession haben offenkundig in den Erwartungen der Menschen tiefe Spuren hinterlassen. Aber rund ein Drittel hat mit Blick auf die finanzielle Absicherung des Lebensabends die richtige Schlussfolgerung gezogen“, erklärt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern.

Die ausführlichen Umfrageergebnisse stehen hier zur Verfügung. (ml)