Altersvorsorge lieber offline

19.12.2017

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Wichtigstes Informationsmedium für die private Altersvorsorge sind Internet-Vergleichsportale, die von 38 % der Befragten zur Information genutzt werden. Knapp dahinter folgen mit 34 % Versicherung bzw. der Versicherungsberat und auch Banken spielen eine nicht unwichtige Rolle als Informationsquelle (28 %). Erst danach folgt der Berater oder Makler, den nur 22 % der Befragten kontaktieren.

Bei anderen Produkten weniger Hemmungen gegenüber Online-Kauf

Die eher geringe Verbreitung des Online-Kaufs von Altersvorsorgeprodukten (nur 17 % der Befragten haben ihr letztes Produkt im Internet gekauft) lässt aber nicht darauf schließen, dass die Verbraucher generell eine Hemmung haben, Finanzprodukte im Netz zu kaufen. So gaben 55 % der Befragten an, online Wertpapiere, Aktien oder Fonds zu kaufen. Außerdem gaben 42 % der Befragten an, sich den Online-Kauf einer Versicherung vorstellen zu können, bei Altersvorsorgeprodukten sind es lediglich 31 %.

Persönliche Beratung macht zufriedener

Die Abneigung gegenüber dem Online-Kauf einer privaten Altersvorsorge könnte auch mit schlechten Erfahrungen zusammenhängen. So sind Kunden, die solche Produkte persönlich oder am Telefon gekauft haben, am Ende deutlich zufriedener als Online-Kunden.

Für die Zufriedenheit mit dem persönlichen Kauf oder dem Kauf am Telefon ist besonders die Kundenfreundlichkeit des Beraters entscheidend. 84 % waren sehr zufrieden bis zufrieden. Insbesondere die Aspekte „Verständlichkeit und Klarheit der Darstellung“ (71 %) und „Transparenz“ (68 %) sind sehr positiv belegt und die Zufriedenheit der Befragten ist hier höher als beim Onlinekauf. Interessant: Der Aspekt „Zeitaufwand bei der Produktsuche“ ist bei Beratern mit 72 % deutlich positiver belegt als beim Kauf im Internet.

„Mit den Ergebnissen unserer quartalsweise durchgeführten Studie wollen wir einen Beitrag zum besseren Verständnis der aktuellen und zukünftigen Herausforderungen bei der Altersvorsorge leisten. Wir haben die dritte Umfrage-Runde daher unter das Dachthema ‚Beratungsqualität und Digitalisierung‘ gestellt“, so Gottfried Hörich, Deputy CEO und Head of Sales von Amundi. „Wie sich zeigt, ist das Interesse an Online-Informationen hoch. Der Abschluss der privaten Altersvorsorge findet jedoch nach wie vor bevorzugt nach einem persönlichen Beratungsgespräch statt.“

Lücken bei Vorsorge

Die Studie macht außerdem einmal mehr deutlich, dass die häufigen Berichte über Altersarmut offenbar nur wenig Gehör in der Bevölkerung finden. So gaben nur 43 % der Befragten an, eine private Altersvorsorge zu besitzen. Von diesen sind 27 % in Wertpapiere, Aktien oder Fonds investiert. Bei der Frage nach den Aufwendungen für die private Altersvorsorge antworteten lediglich 20 % der Befragten, dass sie überhaupt sparen würden. Immer 15 % sparen unregelmäßig. Große Unterschiede zeigen sich bei der Höhe der angesparten Beträge: 28 % der Sparer gaben an, pro Monat zwischen 51 und 200 Euro auf die Seite zu legen. Immerhin 50 Euro pro Monat sparen 17 % der Befragten. 13 % legen sogar mehr als 200 Euro monatlich auf die hohe Kante. (ahu)

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