Altersvorsorge lieber offline

19.12.2017

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Die Bereitschaft, Finanzprodukte online zu kaufen, hängt sehr von der Art des Produkts ab: Zum Kauf von Wertpapieren sind mehr Kunden bereit als zum Kauf eines Altersvorsorgeprodukts. Ohnehin scheint es die private Altersvorsorge in der digitalen Welt schwerer zu haben als andere Finanzprodukte.

Ein Produkt der privaten Altersvorsorge kaufen die Endverbraucher bevorzugt offline. So gaben in einer Befragung des Vermögensverwalters Amundi unter dem Thema „Beratung und Digitalisierung“ lediglich 31 % der Befragten an, eine private Altersvorsorge online zu kaufen. 65 % bevorzugen hingegen den Kauf mit einer persönlichen Beratung vor Ort oder am Telefon. Auch die Verwaltung der privaten Altersvorsorge erfolgt bevorzugt persönlich vor Ort oder am Telefon. So gaben lediglich 34 % der Befragten an, ihre Altersvorsorge online zu verwalten. Umgekehrt die Situation bei der Verwaltung der Finanzprodukte: So verwalten 66 % der Befragten ihre Wertpapiere, Aktien oder Fonds bevorzugt online, auf die persönliche Verwaltung setzten 32 % der Befragten.

Wie bereits in den obigen Ergebnissen angedeutet, spielt der persönliche Kontakt bei der privaten Altersvorsorge eine sehr große Rolle. So stimmten 80 % der Befragten der Antwortmöglichkeit Trotz Internet – die persönliche Beratung bei der privaten Altersvorsorge von Mensch zu Mensch ist mir lieber“ zu. Das Internet ist für die private Altersvorsorge vor allem ein wichtiges Informationsmedium, denn 67 % der Befragten gaben an, sich zwar über entsprechende Produkte online zu informieren, dort aber nicht zu kaufen. Dabei entscheiden sich die meisten Befragten (63 %) nicht primär gegen den Online-Kauf, sondern ziehen den Kauf nach einer telefonischen oder persönlichen Beratung vor. 41 % der offline-Käufer halten die Informationen aus dem Internet nicht immer für klar und verständlich. 24 % fehlt das Vertrauen in Produkte, die im Internet angeboten werden und 22 % sehen wegen datenschutzrechtlicher Bedenken von einem Online-Kauf ab.

Ohnehin zeigt die Studie auf, dass es neue Wege der Beratung bezüglich der privaten Altersvorsorge schwerer haben als bei anderen Finanzprodukten. Lediglich 17 % der Befragten haben Interessen sich per Video-Chat über verschiedene Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge informieren zu lassen. Auch Robo-Advisor haben es bei der privaten Altersvorsorge deutlich schwerer als in anderen Finanzbereichen wie der Kreditvergabe oder der Beratung in der Vermögensverwaltung: 59 % der Befragten lehnen ein algorithmenbasiertes Programm für die private Altersvorsorge ab und bevorzugen stattdessen einen Kundenberater aus Fleisch und Blut.

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