100 Millionen Euro für Kulturpass
24.05.2023
Kulturstaatsministerin Roth beim Pressetermin mit Bundesfinanzminister Lindner. Foto: BKM / Sebastian Bolesch
Im Juni geht der KulturPass an den Start: Der Deutsche Bundestag stellt für das Pilotprojekt 100 Millionen Euro zur Verfügung. Mittel kommen vom Bundesfinanzministerium und aus dem Etat der Staatsministerin für Kultur und Medien. Alle Jugendlichen, die in Deutschland leben und im Jahr 2023 18 Jahre alt werden, erhalten ein Budget in Höhe von 200 Euro. Dieses Budget können sie zwei Jahre lang auf einer digitalen Plattform einlösen, die als App und Website verfügbar sein wird.
Zwei Jahre lang konnten junge Menschen durch Corona keine Live-Kultur erleben. Auch die Kulturbranche hat die Pandemie besonders hart getroffen. Noch immer kämpft sie mit einem dramatischen Publikumsschwund. Um sowohl junge Menschen als auch die Kultur zu unterstützen, führt die Bundesregierung nach dem Vorbild anderer europäischer Länder in Deutschland einen KulturPass ein. Er soll sich zunächst an alle Jugendlichen in Deutschland richten, die 18 Jahre alt werden - laut Statistischem Bundesamt werden das etwa 750.000 Personen sein.
„Wir wollen junge Menschen für die Vielfalt der Kultur in unserem Land begeistern“, sagt Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Der KulturPass soll darüber hinaus auch die Nachfrage in den Kultureinrichtungen stärken und ihnen zudem ermöglichen, neues Publikum für sich zu gewinnen. Das 200-Euro-Budget können die Pass-Besitzer zwei Jahre lang auf einer digitalen Plattform einlösen, die als App und Website verfügbar sein wird.
Auf der Plattform können sich Kulturanbieter registrieren und dort beispielsweise Konzerte, Theater- und Kinovorstellungen anbieten. Auch Eintrittskarten für Museen, Ausstellungen oder Parks sowie Bücher, Tonträger oder Noten sollen zum Angebot gehören. Die Registrierung ist beschränkt auf lokale Kulturanbieter. Große Verkaufsplattformen und Online-Dienste wie Amazon, Netflix oder Spotify sind ausgeschlossen.
Während der deutsche Kulturbetrieb die Maßnahmen begrüßt gab es auch kritische Stimmen zum Kulturpass: So ist beispielsweise in einigen Medien die Rede von der „Umwandlung einer sozialstaatlich gestützten freien Marktwirtschaft in eine paternalistische Geschenkökonomie“. (sg)