Mit welchem KGV ist eine Aktie langfristig erfolgreich?

29.05.2019

Manuel Peiffer, Relationshipmanager GVS Financial Solutions / Foto: © GVS

Zahlreiche Anleger stehen vor der Frage, welche Aktie sie denn jetzt nur kaufen sollen. Bei der Aktienauswahl werden Kriterien wie das Geschäftsmodell, der Bekanntheitsgrad, die Dividendenrendite, die Charttechnik oder das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) eines Unternehmens oftmals zur besseren Entscheidungsfindung herangezogen. Dabei hat sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis zu einer der beliebtesten Kennzahlen entwickelt. Hier stellt sich die spannende Frage, ob eine Aktie mit hohem oder niedrigem KGV langfristig erfolgreicher ist.

Was sagt das KGV einer Aktie aus?

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis lässt sich unkompliziert berechnen: Der aktuelle Aktienkurs wird dabei durch den Gewinn je Aktie geteilt. Das KGV gibt demnach Auskunft, nach wieviel Jahren das investierte Geld  durch das Unternehmen verdient wurde.

Ist ein hohes oder ein niedriges KGV besser?

Je niedriger das Kurs-Gewinn-Verhältnis einer Aktie ist, desto preisgünstiger erscheint diese auf den ersten Blick. Dies ist aber ein zweischneidiges Schwert, denn Wachstumsaktien weisen meist ein höheres KGV auf. Ein ertragsstarkes Unternehmen, welches fähig ist, hohe und konstante Dividenden zu zahlen sowie hohe Wachstumsraten vorzuweisen, ist immer besser als eine Firma, die kaum etwas verdient oder bei welcher die Gewinne stagnieren oder gar sinken. Und je niedriger das KGV ist, desto schneller verdient das Unternehmen das, was Sie aktuell für eine Aktie bezahlen müssten. Aber der absolute Wert eines KGV ist nicht aussagekräftig genug um eine Kaufentscheidung zu treffen. Anleger müssen genauer hinsehen, um eine „günstige“ und erfolgreiche Aktie zu finden. Es gibt nämlich laut Definition teure Aktien wie z.B. die des Online-Händlers Amazon, die trotz eines aktuellen KGVs von 66 immer weiter zulegen. Und andere vermeintlich günstige Aktien, wie beispielsweise von Automobilherstellern a la Daimler, weisen ein KGV von nur 6 auf. Trotzdem müssen Aktien mit dem niedrigen KGV nicht zwingend „billig“ sein. Hier ist eher ein stagnierender bzw. rückläufiger Gewinn dafür verantwortlich.

In wie weit historische KGVs als Kaufindikator gelten können, erfahren Sie auf Seite 2