Jetzt gilt's

20.10.2021

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Auf die Plätze, fertig, los – das ist die Parole für Millionen Autofahrer in den kommenden Wochen. Es gilt, eventuell schnell einen neuen Kfz-Versicherer zu finden und dabei viel Geld fürs kommende Jahr zu sparen. Doch der Wettbewerb zwischen den Anbietern von Haftpflicht und Kasko spielt sich längst nicht mehr nur über die Prämienhöhe ab. Auch das Leistungs- und Serviceniveau muss stimmen. Wie auch immer – am meisten bangen müssen die Direktversicherer.

Kfz-Versicherungen sind günstiger als vor der Corona-Pandemie. Verbraucher zahlen aktuell im Schnitt 6 % weniger als im August 2019. Bereits im Juli 2021 lag der durchschnittliche Beitrag für eine Kfz-Versicherung knapp 7 % unter dem entsprechenden Wert von 2019. Die Beiträge sind damit sogar etwas günstiger als 2020. Ein möglicher Grund für das niedrigere Preisniveau sind Nachwirkungen aus den Maßnahmen gegen die Corona-Krise. Aufgrund der Ausgangs- und Reisebeschränkungen ging das allgemeine Verkehrsaufkommen und damit die Unfallhäufigkeit zurück. Die Gewinne der Versicherer durch weniger regulierte Schäden könnten sich positiv auf die Versicherungsbeiträge ausgewirkt haben. „Die Versicherer mussten im vergangenen Jahr durch eine geringere Fahrleistung in der Corona-Pandemie weniger Unfälle regulieren und geben diese Ersparnis nun an ihre Kunden weiter“, sagt Dr. Rainer Klipp, Geschäftsführer Kfz-Versicherungen bei CHECK24. „Ob der Trend auch für das Jahresendgeschäft anhält, ist ungewiss, da zuletzt zum Beispiel durch Flut oder Hagel die Elementarschäden und damit auch die Kosten für Versicherer zugenommen haben.“ Unabhängig vom Vergleich mit 2019 erreichen die Beiträge für Kfz-Versicherungen laut CHECK24 in der Regel jedes Jahr im Sommer ihren Höchststand. Bis Ende November fallen sie dann wieder. Versicherer versuchen neben den Leistungen auch durch attraktive Preise wechselwillige Kunden zum Stichtag am 30.11. zu gewinnen. Spätestens danach ziehen die Preise wieder an.

Hin und wieder weg

Um eine Kfz-Versicherung kommen Autobesitzer nicht herum und jeder kann von persönlichen Erfahrungen berichten. Dabei schneiden die Versicherer aus Sicht der Kunden aktuell gut ab, wie eine Befragung des Deutschen Instituts für Service-Qualität im Auftrag des Nachrichtensenders ntv zeigt. Dennoch ist ein Anbieterwechsel für viele Versicherten eine Option. Die Kfz-Versicherer sorgen bei ihren Kunden für eine hohe Zufriedenheit: Trotz etlicher Unterschiede in den bewerteten Bereichen – im Schnitt erreichen die Kfz-Filial- wie auch die Direktversicherer ein gutes Ergebnis. Wie bereits im Vorjahr haben die Direktversicherer auch insgesamt die Nase vorn. Die Zufriedenheit ist hier im Schnitt noch stärker ausgeprägt als bei den Kunden der Filialversicherer. Trotz der hohen Zufriedenheitswerte dürfen sich die Direktversicherer der Treue ihrer Kunden allerding nicht zu sicher sein – die Wechselbereitschaft ist hier doppelt so hoch wie bei den Kunden der Filialversicherer (27,5 % gegenüber 13,5 %.). Generell ist bei allen Versicherten ein schlechter Kundenservice der häufigste Grund, sich zu ärgern. Markus Hamer, geschäftsführender Gesellschafter des Deutschen Instituts für Service-Qualität (DISQ), sagt: „Trotz der erfreulichen Ergebnisse für die Branche lässt aber ein Ergebnis aufhorchen: Etwa 28 % der Befragten mit einem Schadenfall zeigen sich mit der Regulierung nicht zufrieden. Dies kann schnell ein Wechselgrund werden, denn an Alternativen mangelt es nicht.“ Makler sollten deshalb auch nicht nur einen vielleicht deutlich niedrigeren Beitrag ansprechen, sondern auch nach den persönlichen Serviceerfahrungen ihrer Kunden fragen. (hdm)