Schattenkapital reduziert Renditen

12.06.2016

Michael Schad

Nach dem aktuellen von Coller Capital herausgegebenen Global Private Equity Barometer glauben zwei Drittel der LPs, dass das schnelle Wachstum von Private-Equity-Schattenkapital - direkte Investitionen von LPs, Co-Investments und Separate Accounts - die Renditen von Private-Equity-Fonds verringern wird.

(fw/rm) Das Barometer beschreibt darüber hinaus die Popularität von Co-Investments, einer Form des Schattenkapitals, welche von ungefähr der Hälfte der Private Equity-Investoren genutzt wird: Fast zwei Drittel der LPs berichten, dass ihre Co-Investments in den vergangenen Jahren höhere Renditen erzielt haben als ihre Private-Equity-Portfolios im Allgemeinen. Anleger glauben, dass das aktuelle Investitionsumfeld schwieriger geworden ist - fast 70 Prozent der LPs sagen, dass die Unberechenbarkeit der heutigen globalen Wirtschaft Investitionsentscheidungen grundsätzlich schwieriger gestaltet. Dies hat ihre Begeisterung für Private Equity jedoch nicht geschmälert - 88 Prozent der LPs beabsichtigen, in den nächsten Jahren ihre Kapitalzusagen beizubehalten oder zu erhöhen. „Anleger sehen dabei nicht nur die kurzfristigen Marktschwankungen“, sagt Jeremy Coller, CIO von Coller Capital. „In einer Welt, in der viele Asset-Klassen unvorhersehbar oder in Schwierigkeiten sind, glauben sie, dass Private Equity weiterhin gute langfristige risikoadjustierte Rendite bringen wird.“ „Es ist gut zu sehen, dass Investoren ihre Allokation zu Private-Equity-Fonds erhöhen”, sagt Michael Schad, Partner bei Coller Capital. „Dies ist aber keine Überraschung, da Private-Equity-Investoren langfristig jährlich Nettorenditen im zweistelligen Bereich erzielt haben.“ Limited Partner sind in den vergangenen Jahren kritischer geworden - 70 Prozent der LPs sagen, dass Private-Equity-Investoren einzelnen GPs gegenüber weniger loyal sind als früher - und dies hat den Wettbewerb zwischen LPs für die gefragtesten Fonds verstärkt. Ein verstärkter Wettbewerb erwies sich für einige Anleger als Herausforderung, insbesondere für mittelgroße Anleger - fast 90 Prozent der mittelgroßen Limited Partner geben an, dass es für sie schwierig ist, in dem von ihnen gewünschten Umfang mit ihren ausgewählten Managern zu investieren. Private-Equity-Investoren glauben, dass talentierte Fachkräfte innerhalb ihres Sektors immer mobiler werden; zwei Drittel der LPs geben an, dass qualifizierte Mitarbeiter eher zu einem anderen LP wechseln als noch vor fünf Jahren. In diesem Zusammenhang sind die Ansichten von Anlegern über die Art und Weise ihrer Bezahlung interessant. Über die Hälfte der LPs glauben, dass ein leistungsbezogenes Element hinzugefügt werden oder einen größeren Teil ihrer Vergütung ausmachen sollte. Nach Aussagen von Anlegern verbessert sich der Ruf der Asset-Klasse allmählich. Im Vergleich zu 55 Prozent der LPs im Barometer von 2012 glauben zwei Drittel der LPs, dass der Ruf von Private Equity nun neutral bzw. gut ist. Anlagen und Renditen LPs erzielen weiterhin attraktive Renditen aus Private Equity - 87 Prozent der LPs erzielten jährliche Nettorenditen von über 11 Prozent über die gesamte Lebensdauer ihrer Private-Equity-Portfolios, und ein Fünftel erzielte Nettorenditen von über 16 Prozent. LPs erwarten, dass sich die Bedingungen für Private Equity in den nächsten Jahren allmählich verbessern werden und dass in Nordamerika und Europa 2017 ein stärkeres Jahr sein wird als 2016. In Private-Equity-Märkten ist Asien ein beliebtes Ziel für Anleger. Über die Hälfte der LPs haben eine Exposition gegenüber chinesischem Private Equity und ein Viertel dieser Gruppe plant, seine Anlagen zu erhöhen. Zwei Fünftel der LPs haben eine Allokation zu Südostasien und Indien und 17 Prozent dieser LPs planen, ihre Zusagen in diesen Regionen aufzustocken.

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