Wenig Veränderung auf Immobilienmarkt erwartet
25.01.2017
Swiss Life hat einen Gewerbeimmobilieninvestor übernommen / Foto: © carsten jacobs - fotolia.com
Studie von Union Investment zeigt, dass Immobilieninvestoren in drei europäischen Ländern von einer weiteren Fortsetzung der aktuellen Marktlage ausgehen. Während in Frankreich die Stimmung nach wie vor optimistisch ist, sind britische Investoren weniger positiv gestimmt. Die Bedeutung des Brexits für den Immobilienmarkt wird sehr unterschiedlich beurteilt.
Die professionellen Immobilienanleger meinen mehrheitlich, dass die aktuelle Marktphase niedriger Zinsen und niedriger Renditen noch ein bis zwei Jahre andauern wird. Folglich sind die Investoren immer mehr dazu bereit, Abstriche bei der Verzinsung von Immobilienanlagen zu akzeptieren. Im Investmentjahr 2017 gilt stärker denn je die Losung, zusätzliche Risiken zu umgehen und erfolgreiche Immobilienstrategien zu entwickeln, die der Erwartung "lower for longer" Rechnung tragen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle, im halbjährlichen Turnus durchgeführte Immobilien-Investmentklimastudie von Union Investment, für die 175 Immobilien-Investoren in Deutschland, Frankreich und Großbritannien repräsentativ befragt wurden.
In allen drei Ländern ist fast jeder zweite Anlageprofi der Meinung, dass der aktuelle Immobilienzyklus auch in den nächsten ein bis zwei Jahren so weiter gehen wird. Etwas mehr als ein Viertel der Befragten glauben sogar, dass der seit acht Jahren bestehende Marktzyklus noch weitere drei Jahre anhalten wird. 38 Prozent der Unternehmen meinen, dass es auch im nächsten Jahr keine wesentlichen Änderungen auf dem Immobilienmarkt geben wird. Die Immobilieninvestoren richten angesichts der gestiegenen makroökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten ihre Anlagestrategie noch stärker als im Vorjahr auf "geringere Renditen bei gleichem Risiko" aus. So ist der Anteil derjenigen, die ihre Risikostruktur beibehalten und dafür bei den Renditezielen Abstriche in Kauf nehmen, um ach Prozentpunkte gegenüber der Sommer-Umfrage auf jetzt 64 Prozent gestiegen. Der Anteil der Unternehmen, die bereit sind, explizit höhere Risiken einzugehen, ist hingegen um fünf Prozentpunkte gesunken und liegt nun bei 30 Prozent.
Hierzu passt auch die Erwartung von mehr als der Hälfte der Investoren, dass die selbst gesteckten Renditeziele in den nächsten drei Jahren nicht erreicht werden. "Die Suche nach der richtigen Balance wird auch 2017 das Investmentgeschehen in Europa prägen. Die hohe Kapitalverfügbarkeit erfordert es, dass risikoaverse Investoren einerseits die Marktbearbeitung in ihren europäischen Kernmärkten massiv verstärken, sich aber andererseits auch Renditepotenziale in Opportunitätsmärkten erschließen. Das dürfte dazu führen, dass 2017 das Transaktionsvolumen in den CEE-Märkten aber auch in der südlichen europäischen Peripherie signifikant steigen wird“, sagt Olaf Janßen, Leiter Immobilienresearch bei der Union Investment Real Estate GmbH, Hamburg. Die Studie zeigt, dass eine verstärkte Allokation der Immobilienanlagen außerhalb Europas nur für einen verschwindend geringen Anteil der Investoren eine Ausweichoption ist. So beabsichtigen gerade einmal 6 Prozent der Befragten, zugunsten außereuropäischer Märkte ihre Investitionen in Europa zurückzufahren.
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