Versicherungswirtschaft: Kapitalvorschriften schlucken neun Milliarden Euro an Kosten
05.09.2013
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Die europäischen Versicherungskonzerne haben einer Studie zufolge in den Jahren 2010 bis 2012 bis zu neun Milliarden Euro ausgegeben, um den nach der Finanzkrise eingeführten Kapitalvorschriften nachzukommen. Das hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte in einer aktuellen Studie mitgeteilt.
(fw/ah) Die großen Branchenvertreter – zu denen Allianz und Axa gehören – hätten jeweils mehr als 200 Millionen Euro Kosten zu tragen. Die 40 größten Versicherer in Europa kämen somit auf einen Betrag von rund fünf Milliarden Euro. Das dürfte aber noch nicht das Ende sein, da weitere Vorschriften auf die Konzerne zukommen.
Die Auswirkungen und der Umfang sind jedoch noch nicht klar. Die neue Agenda von Regelwerken bringe deutlich mehr Herausforderungen für die Versicherer mit sich, so Deloitte. Die Konzerne sind zunehmend verärgert über die Pläne, die auch strengere Vorschriften seitens der Europäischen Union ("Solvency II") vorsehen.
Versicherer zählen zu den mächtigsten Investoren auf den internationalen Kapitalmärkten, weil sie täglich Milliarden investieren. Nach der weltweiten Finanzkrise 2008 und 2009 wurden ihnen Daumenschrauben angelegt, um künftige Verwerfungen am Kapitalmarkt zu vermeiden. Allianz und Axa zählen zu den neun systemrelevanten Versicherungskonzernen, die nach Auffassung der Aufsichtsbehörden gefährlich für das weltweite Finanzsystem werden könnten.