US-Wahlen – ein Game Changer?
21.11.2016
Welche Auswirkungen hat die US-Wahl auf das kommende Jahr? © stockpics fotolia.com
2. Handelsabkommen
Zu Trumps Übergangs-Kabinett zählen Handelsexperten, die sich kritisch gegenüber dem aktuellen Handelsprogramm geäußert haben. Da der US-Präsident in diesem Punkt viele Freiheiten besitzt, sind Spannungen zu erwarten, besonders im Hinblick auf China. Auch Mexiko wäre betroffen – viele US-Firmen haben dort Produktionsstandorte. Der Handelsprotektionismus würde sowohl das US- als auch das internationale Wachstum lähmen. Doch selbst wenn Trump einige Punkte aktueller Handelsabkommen in Frage stellen könnte, mit spürbaren Auswirkungen wäre erst ab 2018 zu rechnen. China bleibt allerdings ein Risiko: Wenn das Reich der Mitte zum Gegenschlag ansetzt und seine Bestände an US-Staatsanleihen verkauft, könnte das nicht unerhebliche Auswirkungen auf die Finanzmärkte haben.
3. Deregulierung des Finanzsektors
Trumps Interesse an einer Deregulierung des Finanzsektors könnte zu einem rapiden Anstieg der Kreditvergabe führen. Die Bewegungen der Aktienkurse in den Sektoren Finanzen und Versicherungen haben gezeigt, dass Trumps Vorhaben von den Märkten durchaus ernst genommen werden. Dazu passt, dass er wiederholt betont hat, es Menschen mit beschränkter Kreditwürdigkeit möglich machen zu wollen, einfacher Darlehen zu erhalten. Sollte dies schnell in die Wege geleitet und bei der Ernennung des Finanzministers verkündet werden – was aufgrund der Konvergenz der Übereinstimmung von Trumps Ideen mit dem republikanischen Mainstream durchaus möglich ist – könnte dies zu einem rapiden Anstieg von Hypothekenkrediten und KMU-Darlehen führen.
4. Aufpolieren des „traditionellen“ Energiesektors
Wenn künftig tatsächlich mehr Bohrungen erlaubt werden sollten, wird dies laut Laurence Boone einen bisher unklaren Einfluss auf den Ölpreis haben. Derzeit sind die Ölpreise zu niedrig, als dass Ölunternehmen das mit neuen Bohrprojekten verbundene Risiko realistisch eingehen könnten. Trumps Vorhaben begünstigen daher die eher traditionellen Energieerzeugungsarten.
Marktkommentar von AXA Investment Managers