Trump-Zölle: 25 Prozent auf Autoimporte
27.03.2025

Foto: © Marina Demidiuk - stock.adobe.com
US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Autoimporte einzuführen. „Wenn Sie Ihr Auto in den Vereinigten Staaten herstellen, gibt es keine Zölle“, erklärte der Republikaner im Weißen Haus. Diese Maßnahme soll ab dem 3. April in Kraft treten und betrifft auch Autoteile.
Trump möchte mit diesen Zöllen die USA als Produktionsstandort stärken und Handelsdefizite verringern. „Wir werden uns einen Teil des Geldes zurückholen, das uns unrechtmäßig entzogen wurde“, betonte Trump, der seit langem auf Handelsungleichheiten mit anderen Ländern hinweist. Er ist überzeugt, dass dieser Schritt dazu führen wird, dass Automobilhersteller vermehrt in den USA produzieren, und fügte hinzu: „Ich denke, unsere Automobilindustrie wird florieren wie nie zuvor." Er bezeichnete dies als den Beginn des "Tages der Befreiung in Amerika“,
Laut einem Bericht der New York Times, der sich auf Daten der Beratungsfirma Bernstein stützt, werden fast die Hälfte aller in den USA verkauften Fahrzeuge importiert. Zudem stammen fast 60 Prozent der Teile in Fahrzeugen, die in den USA montiert werden, aus dem Ausland. Zu den wichtigsten Lieferanten zählen Mexiko, Japan, Südkorea, Kanada und Deutschland.
Die International Trade Administration berichtet, dass im vergangenen Jahr 784.889 europäische Fahrzeuge in den USA verkauft wurden, von denen 446.566 aus Deutschland kommen. Damit ist Deutschland der bedeutendste europäische Produktionsstandort. Im Gegenzug wurden 217.230 Autos aus den USA nach Europa exportiert, wobei der Großteil dieser Fahrzeuge aus der Produktion europäischer Hersteller stammt. Allein bei BMW in Spartanburg werden über 90.000 Autos für den europäischen Markt gebaut, während US-Hersteller im Vergleich eine geringere Rolle spielen.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen äußerte ihre Kritik an den angekündigten Zöllen. „Ich bedauere zutiefst die US-Entscheidung, Zölle auf europäische Auto-Exporte zu erheben“, schrieb sie auf der Plattform X. Zölle seien „schlecht für Unternehmen und noch schlechter für Verbraucher, sowohl in den USA als auch in der EU".
Hildegard Müller, die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), erklärte in einer Stellungnahme: „Die angekündigten zusätzlichen US-Zölle in Höhe von 25% auf alle Pkw und leichte Nutzfahrzeuge, die nicht in den USA hergestellt werden, sind ein fatales Signal für den freien und regelbasierten Handel. Die Zölle, die ab dem 3. April in Kraft treten sollen, stellen eine erhebliche Belastung sowohl für die Unternehmen als auch die eng verwobenen globalen Lieferketten der Automobilindustrie dar – mit negativen Folgen vor allem für die Verbraucherinnen und Verbraucher – gerade in den USA. Die zusätzlichen Zölle treffen dabei auch die US-Wirtschaft direkt. Die Konsequenzen werden Wachstum und Wohlstand auf allen Seiten kosten. Die bisherige Zollpolitik des US-Präsidenten ist daher vor allem auch in der US-Industrie auf deutliche Kritik gestoßen. Fakt ist aber auch: Zusätzliche Zölle haben zudem erhebliche negative Auswirkungen auf die Exporte aus der EU in die USA.“

Märkte vor Bewährungsprobe
