Studie: Bundesbürger verbinden moralische Ansprüche und hohe Renditeerwartungen mit Kreditinstituten
07.02.2013
Die Bundesbürger haben hohe moralische Ansprüche an Banken und Sparkassen. Dies geht aus einer Studie hervor, die von den Beratungsunternehmern ergo Kommunikation, EVERS & JUNG und dem Marktforschungsinstitut YouGovPsychonomics herausgegeben wurde.
(fw/ah) Demnach erwarten 71 Prozent der Bundesbürger, dass ihr Kreditinstitut gesellschaftliche Verantwortung übernimmt, etwa durch die Förderung von sozialen oder ökologischen Projekten oder durch das Angebot nachhaltiger Anlageprodukte. Gleichzeitig ist die überwiegende Mehrheit aber offensichtlich nicht bereit, dafür auf eigene Vorteile zu verzichten: So fordern 78 Prozent, ihre Bank oder Sparkasse solle möglichst das Beste für ihre Kunden herausholen in Form hoher Zinsen oder Renditen. "Die im Rahmen der Finanzkrise vielen Bürgern deutlich gewordene Vermögensvernichtung durch schlechtes Banking hat den Wunsch nach Transparenz, sozialer Verantwortung und als Kunde nicht übervorteilt zu werden, deutlich verstärkt. Geschäftsmodelle, die sich diesem Dreiklang stellen, sind im Vorteil", sagt Dr. Jan Evers von der Hamburger Beratungsgesellschaft EVERS & JUNG.
Der weit verbreiteten Erwartung der Menschen, ihre Bank solle gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, wird derzeit offensichtlich nur von einer Minderheit der Kreditinstitute entsprochen: 13 Prozent der Befragten geben an, ihre Bank oder Sparkasse erfülle voll und ganz die moralischen Ansprüche. "Die Studie zeigt, dass es einigen Banken nicht gelingt, ihr durchaus hohes soziales Engagement erfolgreich bei ihren Kunden zu hinterlegen. Hier herrscht großer Nachholbedarf in der Kommunikation mit den Kunden", so Santo Pane, Mitglied der Geschäftsführung bei ergo Kommunikation.