So profitieren Anleger von der Cannabis-Freigabe
07.06.2023
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Noch im laufenden Jahr könnte Cannabis auch in Deutschland legal werden – wenn sich die Bundesregierung mit ihren im April verkündeten Plänen durchsetzt. Dieser Beitrag zeigt auf, was genau geplant ist und wie Anleger davon profitieren können.
Im Bundesrat kommt es nach der
Sommerpause zu einem weiteren Showdown. Dann stehen die Pläne der
rot-gelb-grünen Bundesregierung zur Legalisierung von Cannabis auf dem
Prüfstand. Die Opposition aus CDU/CSU sperrt sich vehement dagegen – doch die Machtverhältnisse politischen Mehrheiten sprechen stark für einen Durchmarsch
der Hanf Unterstützer.
Lauterbach setzt auf das „spanische Modell“
Gleichwohl wird es in Deutschland vorerst keinen komplett freien
Verkauf etwa über Apotheken geben. So liberal wie in Kanada oder im
US-Bundesstaat Kalifornien wird es in Deutschland bis auf weiteres nicht
zugehen. Vielmehr orientiert sich der SPD Bundesgesundheitsminister Karl
Lauterbach bei seinem Vorschlag am sogenannten spanischen Modell. Dieses sieht
die Abgabe von Cannabis über spezialisierte Vereine vor. Diese „Cannabis-Clubs“
übernehmen den Anbau im Auftrag ihrer Mitglieder. Die Abgabe in Fachgeschäften
und Apotheken ist noch nicht ganz vom Tisch, soll aber später erfolgen.
Für Cannabis-Fans,
aber auch viele Wirtschaftswissenschaftler ist die Entkriminalisierung des Produkts Cannabis eine gute Nachricht. Das Mittel, das bei kontrollierter
Anwendung nachweislich auch gegen Schmerzen oder Ängste wahre Wunder wirkt,
wird damit freigegeben. Und der Schwarzmarkt mit all seinen kriminellen
Auswüchsen gerade im Feld der Beschaffung, aber auch der immanenten
Gesundheitsgefahren durch schlechte, gestreckte und verunreinigte Produkte wird
ausgetrocknet.
Was bedeuten die Pläne für deutsche Cannabis-Aktien?
Was bedeuten die Pläne der Bundesregierung nun für
Cannabis-Unternehmen, von denen einige auch in Deutschland inzwischen
börsennotiert sind? Zahlreiche seriöse Unternehmen hoffen jetzt auf ihre
Chancen. Wer über deutsche Cannabis-Aktien spricht, kommt an Europas
Marktführer SynBiotic SE aus München nicht herum. Geschäftsführender Direktor Lars
Müller hätte sich selbstverständlich über mehr als das Übertragen des
spanischen Modells auf Deutschland gefreut.
SynBiotic ist aktuell noch sehr preiswert bewertet. Zuletzt gab
die Aktie
deutlich nach, weil manche Investorinnen und Investoren beim Beschluss der
Bundesregierung auf mehr gehofft hatten. Doch auch und gerade an der Börse
gilt: Was nicht ist, kann noch werden. Positiv gedreht bedeuten der günstige
Kurs und die niedrige Marktkapitalisierung: Hier könnte renditemäßig noch eine
Menge zu holen sein.
Joe Biden höchstpersönlich sorgte für das Kursfeuerwerk
Das Kerngeschäft der SynBiotic Group
ist die Forschung und Entwicklung, die Produktion sowie die Vermarktung von Cannabinoid-
und terpenhaltiger Lösungsansätze gegen permanente Schmerzen oder
Schlafstörungen. Vor allem aber hoffen Lars Müller und sein Team auf eine
weitere Öffnung des Marktes. Nach der Legalisierung rechnet Müller mit einem
Marktpotenzial im Milliarden Bereich. Deutschland habe das Potenzial, zum
größten Cannabismarkt der Welt zu werden.
Und das will im Vergleich mit Nordamerika schon etwas heißen: Wie
politische Schritte zur Legalisierung von Cannabis die Kurse beflügeln können,
bewies niemand Geringeres als US-Präsident Joe Biden im Herbst vergangenen
Jahres. Da verkündete Biden nicht nur eine Begnadigung von Personen, die wegen
Besitz des Rauschmittels im Gefängnis sitzen. Er ordnete auch an, die
rechtliche Klassifizierung von Marihuana als besonders gefährliche Droge in
einer Gruppe mit Heroin und LSD zu überprüfen. Die Kurse der entsprechenden Unternehmen gingen danach durch die Decke.
Die Aktie der kanadischen Canopy Growth Company machte an dem Tag
einen Sprung von 25 Prozent. Die Aktie der amerikanischen Curaleaf Holding
legte sogar um 33 Prozent zu.
Europas Marktführer setzt auf Know-how aus Kanada
SynBiotic hat nun die Chance, aus den Erfahrungen der Nordamerikaner zu lernen: Im November 2022 gewann das Münchener Unternehmen Canopy Growth-Gründer Bruce Linton als Vorsitzenden des neu geschaffenen Beratungsgremiums. Aus Sicht von Lars Müller ist das „ein weiterer Schritt, um die operativen Voraussetzungen für die Marktführerschaft im Hinblick auf die bevorstehende nationale Cannabis-Legalisierung zu schaffen“.
Bruce Linton ist
einer der erfahrensten und erfolgreichsten Cannabis-Unternehmer und -Investoren
weltweit. Er gilt als treibende Kraft hinter der Gründung
mehrerer globaler Multi-Milliarden-Dollar-Cannabis-Unternehmen, von denen
einige an der NYSE, Nasdaq, TSX, TSX:V, CSE und ASX notiert sind. Insbesondere
ist Linton Gründer und ehemaliger Vorsitzender und CEO des globalen Cannabis
-Unternehmens Canopy Growth Corporation. Zum Zeitpunkt seines Ausscheidens
hatte das Unternehmen eine Marktbewertung von rund 20 Milliarden kanadischen
Dollar sowie einen Marktanteil von mehr als 25 Prozent auf dem kanadischen
Markt für den Cannabis-Genussmittelkonsum.