Schulz geht, Hauskrach bei der SDK?
12.04.2015
Der Versicherer SDK aus Fellbach bei Stuttgart hat ein Luxus-Problem. Die Versicherungslösungen sind sehr gut bewertet, aber Vorstände scheiden freiwillig aus oder geben sich die Klinke in die Hand.
2015-04-13 (fw/db) Die finanzwelt gibt wenig auf Branchengerüchte. Etwas Verwunderung löst der Vorgang bei der Süddeutschen Krankenversicherung auf Gegenseitigkeit (SDK), der SDK-Leben und der SDK-Allgemeine schon aus. Der junge Vorstand Volker Schulz (43) schmeißt seinen Job hin.
Seit der von Wüstenrot & Württembergische AG (W&W), wo Vorstandswechsel zur Tageordnung von GDV-Chef Alexander Erdland gehören, zur SDK gewechselte Dr. Ralf Kantak das Haus führt gibt es Unruhe. Die Hintergründe sind nicht bekannt. An den Versicherungslösungen kann es nicht liegen. Diese sind hervorragend bewertet und haben hohe Anerkennung bei Versicherten und im Vertrieb.
Der Vorstand der SDK besteht seit dem 1. April 2015 nur noch aus den zwei Vorständen Dr. Ralf Kantak (Vorsitzender) und Timo Holland, da Vorstand Schulz auf eigenen Wunsch und überraschend beim Fellbacher Versicherer ausgeschieden ist.
Schulz, Mitglied der Vorstände der SDK-Kranken, SDK-Leben und SDK-Allgemeine, legt zum 31. März 2015 auf eigenen Wunsch seine Vorstandsmandate nieder. Der noch recht junge Vorstand arbeitet seit 1997 für den Versicherer aus der Region Stuttgart und war dort seit 2007 im Vorstand. Schulz verantwortete das Leistungswesen, Vertragsservice, IT, Allgemeine Dienste, Datenschutz und Gesamtrisikomanagement. Seit 2013 zählten auch Mathematik/Statistik und Lebensversicherung ebenso zu seinem Verantwortungsbereich wie die im selben Jahr gegründete gesundwerker eG, ein SDK-Tochterunternehmen für betriebliches Gesundheitsmanagement.
Der Aufsichtsrat der SDK erklärte: „Wir danken Volker Schulz für seinen engagierten Einsatz und das erfolgreiche Wirken als Betriebsvorstand der Gesellschaften. Schulz hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die SDK ihre sehr gute Position in der Beitragsstabilität und im Kundenservice ausbauen konnte. Mit der von ihm vorangetriebenen Erneuerung der IT könne die SDK die Digitalisierung erfolgreich umsetzen. Der Aufsichtsrat bedauert das Ausscheiden von Volker Schulz und wünscht ihm für seine berufliche Zukunft weiterhin viel Erfolg und persönlich alles Gute.
finanzwelt-Fazit: Die Gründe für die Wechsel bei der SDK sind nicht bekannt. Die Vermutung es könne am Führungsstil von Vorstandschef Dr. Kantak liegen weist die SDK-Pressestelle zurück. Es kann natürlich sein, dass der schwäbische Versicherer nur Personalkosten einsparen will und dies an der Spitze tut. Zwei Vorstände sind da schon eine kostengünstige Lösung. Was wirklich bei den Schwaben los ist, die Branche darf gespannt sein. An den Versicherungsprodukten liegt es nicht. Die genossenschaftlich organisierte SDK-Gruppe von Gegenseitigkeits-Versicherer hat ein Luxus-Problem.
Dietmar Braun