Schroders: Bewertung der US-Aktien bleibt attraktiv

07.02.2013

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Nach Ansicht des Vermögensverwalters Schroders gibt es in den USA viele Gründe, die Aussichten für die US-Unternehmen im kommenden Jahr weiterhin optimistisch zu beurteilen. Ein aktueller Marktkommentar von Jonathan Armitage, Leiter des Bereichs US-Aktien.

(fw/ah) "Ironischerweise hatte die Rezession für viele Unternehmen in den USA eine heilsame Wirkung, weil sie zu Beginn des Abschwungs Kostensenkungen und Umstrukturierungen vornahmen, durch die sie ihre Produktivität wesentlich steigern konnten. Infolgedessen kommen sie nun im Zuge der Verbesserung der wirtschaftlichen Bedingungen in den Genuss deutlich steigender freier Cashflows und Gewinne. Abgesehen von diesen "Selbsthilfemaßnahmen" sei auch daran erinnert, dass die großen US-Unternehmen global aufgestellt sind und daher in vielen Fällen von den hohen Wachstumsraten in anderen Teilen der Welt, insbesondere in Ländern wie Brasilien, Indien und China, profitieren können.

Tatsächlich erzielen einige US-Unternehmen mittlerweile ein Drittel bis die Hälfte ihrer Umsätze in Schwellenländern. Diese aufstrebenden Volkswirtschaften werden auch künftig zunehmend als Wachstumsmotoren für die Weltwirtschaft fungieren. Wir sollten zudem nicht vergessen, warum sich viele Anleger primär in den USA engagieren. Dies liegt daran, dass die dortigen Unternehmen oft anerkannte Marktführer und Vorreiter auf ihrem jeweiligen Gebiet sind. So kann man sich beispielsweise kaum vorstellen, dass Firmen wie Google oder Apple in irgendeinem anderen Land entstanden sein könnten.

In Branchen wie Technologie, Gesundheit, Rüstung und Raumfahrt haben die USA schon immer die Entwicklung angeführt, und daran wird sich weder 2011 noch überhaupt in absehbarer Zukunft etwas ändern. Ein weiterer Grund für unsere positive Beurteilung des US-amerikanischen Aktienmarktes ist die aktuelle Erholung im Bereich der Fusionen und Übernahmen, die sich wohl im kommenden Jahr fortsetzen wird. Hier besteht ein Zusammenhang mit dem bereits genannten Aspekt der hohen freien Cashflows und allgemein soliden Unternehmensbilanzen in den USA (die sich insbesondere durch einen geringen Verschuldungsgrad und einen hohen Barmittelbestand auszeichnen). Einige Unternehmen setzen ihren freien Cashflow für Investitionen ein, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Andere verwenden das Geld dagegen für Übernahmen, die ihre Gewinne unmittelbar erhöhen. Anders ausgedrückt stehen die Unternehmen vor der Alternative, ihre vorhandenen Barmittel für Übernahmen einzusetzen, um ihre Gewinne zu steigern, oder auf einem Konto anzulegen, für das sie ungefähr 0,25% Zinsen erhalten. Unserer Ansicht nach dürfte die Entscheidung kaum schwer fallen. Das Konsumentenrisiko bleibt, doch die vom Wohnimmobilienmarkt ausgehende Belastung sollte sich abschwächen Während wir die Perspektiven für die großen US-Unternehmen - insbesondere für solche mit globaler Ausrichtung - positiv beurteilen, wird die Marktstimmung kurzfristig immer noch von den Aussichten für die US-Verbraucher beherrscht. Der Konsum bereitet weiterhin Sorge und die Frage, ob die Rezession zu einer fundamentalen Veränderung der Konsumneigung geführt hat, steht weiterhin im Raum. Dieses Risiko lässt sich zwar nicht von der Hand weisen, aber man sollte gleichzeitig bedenken, dass die Konsumentwicklung maßgeblich von den wohlhabenderen Teilen der US-amerikanischen Gesellschaft bestimmt wird."

Schroders betreut nach eigenen Angaben rund 200,3 Milliarden Euro für private und institutionelle Anleger weltweit. Das Unternehmen beschäftigt rund 2.700 Mitarbeiter.

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