R+V rechnet mit Rekordschäden
22.07.2021
Norbert Rollinger, Vorstandsvorsitzender der R+V Versicherung / Foto: © R+V
Das Sturmtief Bernd in der vergangenen Woche schlägt sich auch in der Schadensbilanz der R+V nieder. Trotzdem konnte der Wiesbadener Versicherer mit dem ersten Halbjahr 2021 sehr zufrieden sein.
Im nächsten Jahr feiert die R+V Versicherung ihr 100-jähriges Jubiläum. Eine solche Menge an Elementarschäden wie in diesem Jahr hat der Versicherer jedoch noch nie erlebt. Davon geht der Vorstandsvorsitzende Norbert Rollinger bereits nach nicht einmal acht Monaten aus. „Wir beobachten seit einigen Jahren, dass Unwetter an Häufigkeit und Stärke zunehmen“, so Rollinger. „Vor allem regional auftretende kräftige Unwetter mit Starkregen, Sturm und Hagel richteten bei unseren Kunden besonders in den letzten Wochen verheerende Schäden an, die uns sehr betroffen machen.“ So versursachten alleine im Juni mehrere Sturmtiefs ca. 41.00 Einzelschäden mit einer Schadenssumme von 154 Mio. Euro. Das Sturmtief Bernd in der vergangenen Woche sorgte nochmals für knapp 10.000 Schäden in Höhe von 167 Mio. Euro. Insgesamt verbuchte die R+V in diesem Jahr bereits 82.000 Elementarschäden in Höhe von knapp 387 Mio. Euro. Derzeit seien alle verfügbaren Mitarbeiter aus dem gesamten Bundesgebiet in den Krisengebieten im Einsatz. Mit einer rund um die Uhr besetzten Service-Hotline und erfahrenen Dienstleistern, die sich zügig um die Beseitigung der Schäden kümmern, steht der genossenschaftliche Versicherer seinen Kunden zur Seite.
Beiträge wachsen
Im ersten Halbjahr hatte die R+V aber nicht nur zahlreiche Schäden durch Naturgewalten zu regulieren, sondern konnte sich auch über eine Fortsetzung des eigenen Wachstumskurses freuen. So stiegen die Beitragseinnahmen im deutschen Erstversicherungsgeschäft im Jahresvergleich um 4,4 % auf mehr als 9 Mrd. Euro. Als Gründe hierfür macht der Versicherer den stabilen Arbeitsmarkt, die ungebrochene Konsumlaune der Menschen sowie das durch Corona gesteigerte Bewusstsein für Gesundheit, Absicherung und Vorsorge aus. Das Wachstum war in allen Sparten zu verzeichnen.
Deutliche Zuwächse gab es in der R+V Lebens- und Pensionsversicherung, wo im vergangenen Jahr das Angebot hin zu stärker chancenorientierten Angeboten umgestellt wurde. Im ersten Halbjahr 2021 lag das Neugeschäft mit 2,9 Mrd. Euro um 8,1 % über dem Wert des Vorjahreszeitraumes. Besonders stark waren fondsgebundene Produkte nachgefragt: So steigerten diese ihr Neugeschäft binnen eines Jahres um 41,8 % auf 443 Mio. Euro. Noch deutlich stärker war das Neugeschäftswachstum bei der R+V AnlageKombi Safe+Smart, die seit Anfang 2020 flexibel Sicherheit und Renditechancen vereint: Mit 375 Mio. Euro lag der Neugeschäftsbeitrag bei diesen Produkten fast vier Mal so hoch wie ein Jahr zuvor. Insgesamt verzeichnete das Geschäftsfeld Lebens- und Pensionsversicherung in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres gebuchte Beiträge in Höhe von 4,5 Mrd. Euro, 4,8 % mehr als im Vorjahreszeitraum.
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