Region Asien-Pazifik wächst
30.11.2016
Timothy Orchard / Foto: © fidelity
China erleichtert Zugang für ausländische Investoren
In China geht der Balanceakt weiter. So strebt Peking einerseits ein ausreichend hohes nominales Wachstum an, während andererseits der langsame Umbau der Wirtschaft hin zu einem nachhaltigen Konsummodell weg von einer auf Sachanlageinvestitionen basierten Struktur fortgesetzt wird. Parallel dazu schreitet die Öffnung des chinesischen Marktes für ausländische Investoren voran. Jüngste Beispiele sind höhere Quoten für so genannte „Qualified Foreign Institutional Investor“ (QFII) sowie das Stock-Connect-Programm, was ausländischen Anlegern den Zugang zu den an der Börse in Shenzhen gehandelt Titeln eröffnet. Sobald die vollständige Übertragbarkeit zwischen Anlageklassen erreicht ist und inländische Aktien in die diversen Indizes aufgenommen wurden, wird China den Löwenanteil am regionalen Index stellen. In einer Zeit mit zunehmenden geopolitischen Risiken sind die genannten Reformen ein Beleg für die vergleichsweise günstigen Rahmenbedingungen in Asien. Dass die asiatischen Schwellenländer nicht zwangsläufig aufgrund unternehmensspezifischer und politischer Faktoren mit einem massiven Abschlag gegenüber ihren westlichen Pendants gehandelt werden sollten, scheint uns plausibel. Das gilt vor allem in Anbetracht der turbulenten Entwicklungen in anderen Teilen der Welt, angefangen von der Teilannexion eines souveränen europäischen Staates über den Brexit bis hin zu den Unsicherheiten infolge der US-Präsidentschaftswahl. Ferner fürchten viele, dass höhere Zinsen in den USA den asiatischen Ländern das Leben schwer machen könnten. Der aktuelle Konjunkturzyklus mag sich zwar in etlichen Punkten von früheren unterscheiden. Dennoch sollte ein Blick auf die Entwicklung der asiatischen Märkte in den vorangegangenen Zyklen für Beruhigung sorgen: Denn in einem Umfeld mit steigenden Zinsen in den USA haben sich Asiens Märkte in der Vergangenheit behauptet, was dem Umstand geschuldet sein mag, dass höhere Zinsen meist mit robustem weltwirtschaftlichem Wachstum einhergehen. Aktuell sind die asiatischen Märkte verglichen mit den entwickelten Märkten im Westen günstig bewertet. Zudem haben sie ansehnliche Fortschritte bei ihren Reformvorhaben erzielt und ihren zyklischen Gewinnabschwung bereits hinter sich. Alles in allem scheinen sie damit gut aufgestellt für langfristiges Wachstum.“
Marktkommentar von Timothy Orchard, CIO für Asien-Pazifik, Fidelity