Rauf auf die Bühne!

20.08.2019

Uwe-Jürgen Günter-von Pritzbuer / Foto: © Folienmagie

Gute Präsentationen sind Präsente – und erfordern Präsenz

Die Schauspielerei lebt von der Präsenz – und die gelingt vor allem durch Konzentration. Auf der Bühne kann nur dann glaubwürdig gespielt werden, wenn völlige Bühnenpräsenz da ist. Präsenz bedeutet auch im Verkauf: Ich bin hier und konzentriere mich auf den Kunden. Alles was gedanklich nicht hierher gehört, wird vertagt. Vielleicht im Kalender eingetragen oder im Handy notiert, in den Aufgaben von Outlook festgehalten oder den Ohren der Sekretärin anvertraut.

Ein einfacher Schritt zur Präsenz ist das Ausschalten des Handys. Gerne kann das auch vor den Augen des Kunden passieren, damit er sieht, dass jetzt ihm allein die Aufmerksamkeit gehört. Durch die richtigen Fragen, aktives Zuhören und insgesamt einer typologischen Kommunikation zeigen Sie dem Kunden, dass es um ihn geht. Dieser Fokus wird als Ausstrahlung und Präsenz wahrgenommen – und genau das steht für Vertrauen, Glaubwürdigkeit und Authentizität.

Erfolg tritt nur ein, wenn Sie authentisch wirken. Das ist nicht viel anders, als wenn Sie beispielsweise eine Uhr oder ein Schmuckstück kaufen: Was ist Ihnen lieber, etwas Nachgemachtes oder das Original? Wer die freie Wahl hat, wird meist das Original bevorzugen, noch besser: ein Unikat. So geht es auch Ihrem Publikum und Ihrem Kunden. Informationen kann jeder selbst nachlesen, doch wer Ihnen zuhört, will überzeugt werden. Dazu müssen Sie überzeugend sein. Um als Original wahrgenommen zu werden und zu überzeugen, sollen Ihre Worte und Ihr Auftritt eine Einheit bilden. Halten Sie es mit Alfred Herrhausen: „Wir müssen das, was wir denken, auch sagen. Wir müssen das, was wir sagen, auch tun. Wir müssen das, was wir tun, dann auch sein.“

Eine Präsentation wirkungsvoll zu beginnen, ist wie die Ouvertüre in einer Oper: sie stellt Weichen über den Erfolg oder Misserfolg. Wie Sie starten, so liegen Sie im Rennen. Zu Beginn ist es wichtig, die Aufmerksamkeit des Kunden auf sich zu lenken. Arbeiten Sie mit visuellen Präsentationen oder mit Power Point? Dann dürfen Ihre Titel- bzw. Startfolien ruhig etwas aufwendiger gestaltet und je nach Anlass auch animiert sein. Entscheidend ist jedoch die Wirkung, die Sie damit erzielen. Sie ist eine Einstimmung auf das Thema und gibt die Richtung vor. Bei der Präsentation wirken Sie als Präsentator überzeugend, wenn Sie Ihre Zuhörer am roten Faden durch Ihre Ausführungen geleiten, wenn es Ihnen gelingt, Gedanken während der Präsentation zu gebären und Sie genügend Pausen machen, um den Zuhörer zu Atem kommen zu lassen. Der Schluss ist dann das Pünktchen auf dem i.

Das Auge isst und urteilt mit

Eine starke Präsentation überzeugt nicht nur durch durchdachte und spannende Inhalte. Ebenso wichtig ist ein gutes Foliendesign. Eine Präsentation wirkt professionell, wenn das gewählte Design ansprechend ist und sich konsequent durchzieht. Vermeiden Sie wilde Farbkombinationen und Animationen wie fliegende Buchstaben oder winkende Cliparts oder Sounds bei den Übergängen. Das war einmal und ist nicht mehr zeitgemäß. Heute geht es auch nicht mehr darum, alle grafischen Möglichkeiten, Designvorlagen und Animationen des Präsentationsprogramms auszunutzen. Hier gilt die klare Regel: Weniger ist mehr.

Schriften gehören zum Handwerkszeug eines Kreativen – wie die vielfältigen Rollen, in die ein Schauspieler schlüpft. Spielen Sie mit Schriftenfonts. Meiden Sie die Standardschriften (zum Beispiel Arial oder Helvetika), die Ihnen Ihr Rechner anbietet. Das Publikum kennt sie seit langem – und übersieht sie. Neuere und auch seltener verwendete Schriftarten erregen dagegen Aufmerksamkeit und animieren zum Lesen. Verwenden Sie auf keinen Fall irgendeine Schreibschrift mit Schnörkeln.

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