Pastahersteller setzt auf FinTech statt Bank
08.06.2021
Reinhard und Domenica Müller / Foto: © Landhaus Teigwaren Müller
Die Landhaus Teigwaren Müller GmbH & Co. KG ist ein Beispiel für ein Unternehmen, das dank einer Finanzierung von creditshelf Wachstum generiert hat.
Im Gründungsjahr 2014 hatte Landhaus Teigwaren Müller 50 Filialen, inzwischen sind es 700. Zudem erreichen den im nordrhein-westfälischen Wegberg ansässigen Pasta-Spezialisten auch Anfragen aus dem Ausland. „Wir konnten den Absatz bei unseren Handelspartnern zuletzt durchschnittlich um das Viereinhalbfache steigern – bei manchen Händlern sogar um das Siebenfache“, berichtet Geschäftsführer Reinhold Müller.
Das Familienunternehmen produziert nicht nur die Nudeln, sondern ist auch noch tiefer an der Wertschöpfungskette beteiligt: So wurde im Jahr 2018 ein eigener Hof erworben und in die Haltung von Bio-Legehennen eingestiegen. Bei der Herstellung der Produkte vertritt das Unternehmen feste Grundsätze. „Wir handeln und produzieren nach dem PAPP-Prinzip – People, Animals, Planet, Profit. An erster Stelle stehen Menschen, Tiere und die Erde, erst zuletzt kommt der Profit. Uns geht es um Wertschätzung. Egal, ob bei den Standards in der Tierhaltung, dem biologisch-nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und Anbauflächen oder den fairen Geschäften mit unseren Partnern“, erklärt Müller. Was nicht selbst angebaut werden kann, kommt von Partnern, die nach ökologischen Kriterien produzieren. Zu diesem Zweck wurde die Marke „Getreideland NRW“ ins Leben gerufen, welche die Einhaltung nachhaltiger Anbaustandards sichert. Nicht nur bei den Produkten, sondern auch bei der Verpackung setzt das Unternehmen auf Nachhaltigkeit und hat Ende vergangenen Jahres eine vollständig kompostierbare Nudelverpackung eingeführt.
Mit den neuen Lösungen für Verpackung, Transport und Logistik stiegen auch die Herausforderungen und erfordern eine entsprechende Finanzierung. Unsere Bank wollte sich aus der Sparte der Mittelstandsfinanzierung zurückziehen“, erinnert sich Müller. „Deshalb hat man uns auf creditshelf aufmerksam gemacht. Unsere Bank sah in dem Fintech einen guten Partner zur Übernahme des bestehenden Kredites.“ Der Kontakt zu creditshelf wurde hergestellt und schnell war klar, dass hier eine Finanzierung zustande kommt: „Der Markt für Bio-Produkte ist stark im Aufwind. Bei Landhaus Teigwaren Müller sahen wir großes Potenzial und einen klaren Wachstumstrend“, so Richard Heller, Regionalleiter West bei creditshelf. Der Frankfurter Mittelstandsfinanzierer übernahm nicht nur den Kredit des ehemaligen Bankpartners, sondern sattelte auf diesen auch noch einen Teil auf, sodass am Ende ein Annuitätendarlehen mit einer Summen von 300.000 Euro und 48 Monaten Laufzeit arrangiert wurde. „Das Darlehen ist auf den mittelfristigen Wachstumskurs des Unternehmens zugeschnitten und unterstützt bei Themen wie Marketing, Vertrieb und Lagerausbau. Steigende Abnahmemengen erfordern auch entsprechende Kapazitäten“, erklärt Heller.
Für junge Unternehmen mit Mission und Wachstumskurs sei ein Fintech-Kredit eine nützliche Option sagt Müller und erklärt seinen Finanzierungsansatz: „Wir hatten zuletzt noch zwei Kontokorrentkredite, die wir aber kaum noch nutzten. In Zukunft wollen wir nur noch unser Geschäftskonto bei einer nachhaltigen Bank betreiben, damit Kunden einzahlen können. Bei der Finanzierung werden wir auf flexible Alternativen wie Fintechs oder Crowdfunding setzen. Wir brauchen einfach Mittel, die wir kurzfristig einholen und die wir auch schnell wieder zurücklaufen lassen können, wenn wir gut verdienen.“ (ahu)