Osmium-Wirtschaft

Aus dem Außenseiter wird Mainstream. Das muss allerdings auch Gründe haben, denn kristallines Osmium ist exorbitant wertvoll im Vergleich zu seinem Rohprodukt, dem gesundheitsschädlichen Schwamm, aus dem es erzeugt wird. Für Sammler gibt es auch ungeordnet und wild gewachsene Kristalle, die für Elementensammler hübsch, jedoch für die Industrie oder als Kapitalanlage ungeeignet sind.

Osmium kann für alle neuen Geschäftszweige ausschließlich genutzt werden, wenn seine Oberfläche absolut perfekt und eben ist. Weder Spikes, also aus der Ebene gewachsene Einzelkristalle, noch Nanoholes (kleine Durchschüsse) dürfen die Gleichförmigkeit des Sparkles unterbrechen.

Aus diesem Grund geht jedes Atom Osmium immer und immer wieder durch die Hochreinigungs- und Kristallisationsprozesse, bis es in seinem perfekten Glanz im atem-

beraubenden Sparkle erstrahlt. Nur Osmium, welches die äußerst strengen Kriterien der eidgenössischen Uhrenindustrie erfüllt, die die Basis für den Qualitätskriterienkatalog sind, kann auf den Markt gebracht werden. Vor einigen Jahren, als das Qualitätsmanagement angepasst wurde, sah man deshalb einen deutlichen Preissprung von 100 % im Chart.

Dieser aufwendige Prozess der Vorbereitung des Osmiums beschert dem Sachanleger einen interessanten Vorteil: Denn wenn Osmium aus dem Schmuckmarkt zurückgeführt werden würde und wieder neu verarbeitet werden müsste, dann verfällt nicht nur mit der kristallinen Oberfläche der intrinsische Echtheitsnachweis der Unfälschbarkeit, sondern auch der Wert, der durch die Verarbeitung entstanden ist. Im Prinzip ist es vergleichbar mit der Arbeit beim Schliff eines Edelsteines, welcher ihn überhaupt erst nutzbar und wertvoll macht. Einen Edelstein würde man niemals vernichten, und ähnlich verhält es sich auch mit kristallinem

Osmium. Deshalb verbleibt es im sogenannten dritten Zyklus des Osmium-Geschäftes im Schmuck und wird damit jeden Tag noch seltener und wertvoller. (ml)