Nur Bestnoten für BU-Versicherung

22.02.2017

Foto: © Wolfilser fotolia.com

Obwohl der Aufwand der Leistungsprüfung aufgrund des Anstiegs psychischer Erkrankungen und komplexer Krankheitsbilder mit mehreren Leistungsauslösern angestiegen ist, sank die Regulierungsdauer bei den untersuchten Versicherern von 196 auf 178 Tage, so Michael Franke. „Auf den ersten Blick klingen 178 Tage nach einer langen Zeit. Anders als der Versichererverband GDV zählen wir aber schon ab dem Tag, an dem die erste BU-Meldung beim Versicherer eingegangen ist. Damit berücksichtigen wir auch Zeiten, in denen der Kunde auf Nachfragen nicht reagiert, Vollmachten fehlen oder Arztberichte und Gutachten ausstehen. Auf diese Weise fördern wir bei Versicherern die Motivation, Abläufe zu beschleunigen, frühzeitig nachzufassen und Antragsteller in dieser schwierigen Situation zu begleiten.“

Bewertungskriterien

Franke und Bornberg bewertet auf Grundlage von drei Kriterien:

Ein Viertel Gewicht hat die Kundenorientierung in der Angebots- und Antragsphase: Diese Phase umfasst Produkte, Antragsgestaltung, Annahmerichtlinien, Antragsbearbeitung sowie Maßnahmen zur Prävention von Verletzungen der Anzeigepflicht. Auch die bedarfsorientierte Absicherung nach Höhe und Laufzeit fließt hier ein. Für die Bewertung werden verschiedene Berufsgruppen herangezogen.

Zu einem weiteren Viertel fällt die Kundenorientierung in der Leistungsregulierung ins Gewicht. Hierunter versteht Franke und Bornberg, neben der eigentlichen Regulierung, Anspruchsteller angemessen zu begleiten sowie sachgerecht über Ansprüche zu entscheiden. Schnelle Reaktionszeiten, kurze Regulierungsdauern sowie transparente und nachvollziehbare Entscheidungen bringen ebenfalls Pluspunkte.

Die letzte Hälfte der Bewertung macht die Stabilität des BU-Geschäfts aus: Im Geschäftsfeld BU ist Stabilität eine wichtige Voraussetzung für dauerhafte und verlässliche Leistungen. Zu den relevanten Rahmenbedingungen zählen in der Risikoprüfung sachgerechte Annahmeentscheidungen, das Vermeiden subjektiver Risiken und der Verzicht auf vereinfachte Risikoprüfung im Rahmen von Aktionen. Für Stabilität im Bestand sind verlässliche Überschüsse sowie realistisch eingeschätzte Schadenerwartungen entscheidend, und bei der Leistungsprüfung zählen Nachprüfung sowie Klärung des Sachverhaltes vor Ort. Effektives Controlling von Bestands-, Neugeschäfts- und Leistungsdaten trägt ebenfalls zur Stabilisierung bei.

Rating ausschließlich auf Basis eigener Analysen

Das BU-Unternehmensrating von Franke und Bornberg wird ausschließlich auf der Basis eigener Recherchen und Analysen durchgeführt. Die Analysten ermitteln hierfür für jedes Unternehmen nachprüfbare Fakten auf Basis eines Datenbogens mit 500 Einzelpositionen. Außerdem nehmen sie vor Ort in den Geschäftsräumen der Unternehmen weitere Informationen entgegen. Sie analysieren Anträge, Annahmerichtlinien, Fragebögen und die Kommunikation mit Kunden und erhalten Einblick in regelmäßige Statistiken sowie Controllingberichte. Hinzu kommen Auswertungen verschiedener Teilbestände für Simulationen sowie Stichproben mit mindestens 100 anonymisierten Leistungsfällen je Gesellschaft.

„Kritisch aus Kundensicht sind nicht die Anerkenntnisse, sondern abgelehnte Leistungsanträge“, stellt Michael Franke fest. Deswegen werden Ablehnungen bei den Stichproben mit 75 Prozent überproportional berücksichtigt. „Selbstläufer haben wenig Aussagekraft. Wir legen den Finger in die Wunde und sehen uns die problematischen Fälle an. Nur so helfen wir Verbrauchern, aber auch den beteiligten Gesellschaften. Diese erwarten von uns kein Gefälligkeitsgutachten, sondern eine präzise Analyse ihrer Schwachstellen. Das erklärt im Übrigen auch, warum sich die Teilnehmer über die Jahre kontinuierlich verbessern konnten.“ (ahu)

www.franke-bornberg.de