Nicht die letzte EZB-Zinssenkung in diesem Jahr

Am 17. Oktober tagt die Europäische Zentralbank wieder: „Die zu erwartende dritte Leitzinssenkung der EZB seit Juni wird nicht die letzte dieses Jahr sein“, sagt Robert Greil. Der Chefstratege von Merck Finck ist angesichts des Inflationstrends und vor allem der Wachstumsschwäche in Teilen der Eurozone – allen voran in Deutschland – davon überzeugt, „dass die EZB ihre Leitzinsen im Dezember um einen weiteren Viertelprozentpunkt auf einen Einlagensatz von dann noch 3,0% senkt.“

Greil weiter: „Für 2025 rechnen wir dann erneut mit vier Leitzinssenkungen, womit der Einlagensatz bis Ende des Jahres bei 2,0% wäre.“ Zu Deutschland meint er: „Ich erwarte hier zu Lande bis zur Bundestagswahl, für die es meines Erachtens beim 28. September 2025 bleibt, mit keinem nennenswerten Wachstum mehr – und da Entscheidungen einer neuen Regierung nicht wirklich vor 2026 greifen werden, sehe ich angesichts sonst unwahrscheinlicher wesentlicher Impulse berechtigte Hoffnung für eine echte Erholung frühestens übernächstes Jahr.“

An wichtigen Makrodaten stehen in Deutschland kommende Woche vor allem die ZEW-Konjunkturerwartungen für Oktober am Dienstag auf der Agenda. Für den gesamten Euro-raum kommen am selben Tag Industriezahlen sowie am Donnerstag die finalen September-Inflationsdaten und die Handelsbilanz für August. Im Großbritannien folgen die Preisdaten für Dezember am Mittwoch dem Arbeitsmarktbericht vom Vortag. Am Freitag stehen dort auch noch Einzelhandelsumsätze für September auf der Agenda.

In den USA richten sich die Blicke vor allem auf die harten Daten zu Industrie und Einzelhandel im September am 17. Oktober, bevor am 18.Oktober noch wichtige Zahlen zum Häusermarkt anstehen. Und in Asien rücken – am Sonntag in China sowie heute in einer Woche in Japan – Inflationszahlen für September in den Fokus. Am Freitag veröffentlicht Peking zudem das chinesische Wirtschaftswachstum im dritten Quartal sowie die Industrie- und Einzelhandelsdaten für den Monat September. (fw)