MFS: Vertrauen in den Aufschwung

06.03.2013

James Swanson, MFS Chief Investment Strategist

Der Dow Jones erreicht ein Allzeithoch, die Stimmung an den Leitbörsen ist gut und niemand möchte so recht Wasser in den Wein gießen. James Swanson, Chief Investment Strategist aus dem Hause MFS, analysiert die aktuelle Situation und verweist auf die Vergangenheit

(fw/ah) „Niemand kann die Zukunft vorhersagen. Aber wir können auf Dinge achten, die in der Ver-gangenheit den Beginn einer Rezession anzeigten – auch, wenn sie die Rezession nicht ausgelöst haben. Deshalb schreibe ich heute über Signale, Muster und Ereignisse, die Zeichen für eine Wende der Märkte zum Schlechteren sein können. Auf meinen Reisen werde ich oft gefragt, was gegen eine weitere Erholung sprechen könnte und ob ich ein Ende der vierjährigen Aktienhausse sehe. Andere interessiert, wie sich wohl die Unternehmensgewinne entwickeln werden. Tatsächlich wollen sie alle wissen, wann sie kaufen und wann sie verkaufen sollen. Bei MFS versuchen wir weder, die Marktentwicklung zu prognostizieren, noch raten wir zu Market Timing. Da die Anlageerträge aber immer auch von Rezession und Wachstum abhän-gen, sollten unsere Anleger wissen, in welcher Phase des Marktzyklus wir uns befinden.

Oft war die Geldpolitik der Fed vor Rezessionen restriktiv. Zurzeit sieht es nicht so aus, als würde die US-Notenbank in absehbarer Zeit die Geldpolitik straffen. Auch andere wichtige Notenbanken scheinen die Zinsen nicht nennenswert ändern zu wollen. Möglicherweise drängt der Markt auf höhere Zinsen, weil das Wachstum weltweit anzieht. Aber die Macht von Fed, EZB und mittlerweile auch der Bank von Japan ist enorm, so dass alles für eine Fortsetzung der derzeitigen Niedrigzinspolitik spricht. Die Möglichkeit, sich einfach zu niedrigen Zinsen Kapital beschaffen zu können, könnte die Kreditvergabe stimulieren. Bislang ist das aber noch nicht geschehen. In der Regel gehen die Gewinne schon einige Quartale vor einer Rezession zurück. Im vierten Quartal 2012 endete in China eine Phase rückläufigen Wachstums. Die US-Wirtschaft schrumpfte und viele Euroraumländer fielen noch tiefer in die Rezession. Gleichwohl blieben die Gewinnmargen vieler Sektoren des S&P 500 so hoch wie selten zuvor – und sie waren bereits doppelt so hoch wie im langfristigen Durchschnitt. US-Unternehmen scheinen demzufolge nach wie vor sehr rentabel zu sein. Allen großen Rezessionen des 20. Jahrhunderts ging das Platzen einer Preisblase voraus. Zurzeit ist in keinem Sektor eine Blase zu sehen. Dies spricht für die Nachhaltigkeit des derzeitigen Aufschwungs. Auch von einer exzessiven Kreditaufnahme wie sie früher vor Rezessionen oft üblich war, gibt es zurzeit keine Spur. Die Verschuldungskennzahlen (Fremdkapital / Eigenkapital und Fremdkapital / Umsatz) sind im Vergangenheitsvergleich unverändert niedrig. Allerdings gewähren die Banken großen Unternehmen allmählich wieder höhere Kreditlinien und viele Firmen kaufen eigene Aktien zurück. Dies könnten erste Zeichen für einen neuen Anstieg der Verschuldung sein. Der hat zwar noch nicht begonnen, doch sollte man darauf achten, ob sich die Hinweise auf eine allgemein höhere Kreditaufnahme mehren, die üblicherweise am Ende eines Zyklus auftritt."

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