LV-Überschussbeteiligungen: Aufwärtstrend verlangsamt sich
05.03.2025

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Der zu Jahresbeginn von 0,25 % auf 1,00 % gestiegene Höchstrechnungszins sorgt dafür, dass zumindest für lang laufende Verträge wieder vermehrt positive Garantierenditen erzielt werden. Das zeigt die jährlichen Untersuchung derAssekurata Assekuranz Rating-Agentur zu Überschussbeteiligungen und Garantien deutscher Lebensversicherer. Insgesamt 39 Unternehmen nahmen in diesem Jahr teil, die nach Prämieneinnahmen einen Marktanteil von 62 % repräsentieren. Zudem gibt es höhere Renditen bei Indexpolicen und das Angebot in Fondspolicen wird vielfältiger.
Obwohl die Europäische Zentralbank (EZB) Anfang Februar 2025 zum fünften Mal in Folge die Leitzinsen gesenkt hat, gehen die Überschussbeteiligungen in der Lebensversicherung weiter nach oben. „Dies ist eine positive Nachricht an die Versicherten“, sagte Dr. Reiner Will, Geschäftsführer der Assekurata Assekuranz Rating-Agentur, auf der heutigen Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Studie. „Allerdings hat sich der Aufwärtstrend verlangsamt und längst nicht alle Anbieter gehen die Erhöhung mit, was vermutlich an den unsicheren Zins- und Inflationsprognosen sowie den weiterhin vorhandenen stillen Lasten in den Lebensversicherungsbilanzen liegt.“
Laufende Verzinsung steigt gegenüber dem Vorjahr leicht an
Laut Assekurata hat mehr als jedes zweite Unternehmen die Deklaration gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Über alle Unternehmen ist die laufende Verzinsung auf 2,53 % (Vorjahr: 2,42 %) gestiegen, der höchste Einzelwert liegt aktuell bei 3,25 % (Vorjahr: 3,00 %). Inklusive Schlussüberschüssen und sonstigen Gewinnanteilen liegt die in Aussicht gestellte Gesamtverzinsung bei durchschnittlich 3,22 % (Vorjahr: 3,12 %). Bezogen auf den gesamten Beitrag des Kunden entspricht dies einer illustrierten Beitragsrendite von 2,32 % (Vorjahr: 2,18 %).
Gestiegener Höchstrechnungszins wirkt sich positiv aus
Darüber hinaus haben die Analysten in der Studie auch weitere Produktsegmente untersucht. So liegt die laufende Verzinsung in der Neuen Klassik (Moderne Klassik) bei durchschnittlich 2,58 % und die Gesamtverzinsung bei 3,26 %. Damit unterscheiden sich die Überschussbeteiligungen bei neuen klassischen Tarifen nur wenig von der Klassik, obwohl die Garantien im Vergleich niedriger ausfallen und meist endfällig gestaltet sind. „Allerdings führt der zu Jahresbeginn von 0,25 % auf 1,00 % gestiegene Höchstrechnungszins dazu, dass zumindest für lang laufende Verträge wieder vermehrt positive Garantierenditen erzielt werden“, sagte Lars Heermann, Bereichsleiter Analyse und Bewertung bei Assekurata. „Drei von 18 Gesellschaften sichern in ihren Tarifen den vollständigen Bruttobeitragserhalt als formale Garantieleistung auch wieder verbindlich zu.“ Positiv zu vermerken sind auch die Veränderungen bei den Garantieleistungen in der Rentenphase: Die garantierten Monatsrenten der Neuen Klassik liegen fast 20 % über den Vorjahreswerten.

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