Ist Core tot?

Doch was in der Hütten- und Sternstraße sowie in der City und im Zooviertel funktioniert, gelingt nicht zwingend auch im Rest der Stadt. Für die Zielgruppe der Mikroapartments zählt eine gute ÖPNV-Anbindung, ein ausreichendes Nahversorgungsangebot und die Nähe zu Freizeitmöglichkeiten und Universitäten. Dafür machen sie in Bezug auf den Umgebungslärm oder die Nähe zu Grünanlagen den ein oder anderen Abstrich. Eine junge Familie hingegen hat andere Ansprüche und fühlt sich dort vermutlich nicht wohl.

Ein Beispiel ist das Düsseldorfer Bahnhofsviertel. Es weist eine gute Verkehrsanbindung und gute Nahversorgung auf. Viele große Investoren haben den Standort erst vor zwei Jahren entdeckt. Der Kaufpreis ist seitdem massiv gestiegen. Allerdings sind Ein-Zimmer-Wohnungen für unerfahrene Investoren ungeeignet. Denn durch die hohen Mietpreise und kurze Mietdauer herrscht eine starke Fluktuation. Dafür sind Mietpreise möglich, die wesentlich höher liegen als bei Wohnungen zwischen 60 und 100 Quadratmetern.

Auch Gewerbeimmobilien profitieren

Ähnliches gilt für Gebäude mit gewerblicher Nutzung. Die hohen Mieten in der Innenstadt sind gerade für kleine Unternehmen oder als Backoffice-Lösung oftmals nicht erschwinglich. Gebäude am Rand größerer Städte besitzen daher ein erhebliches Investitionspotenzial. Die Kaufpreise sind niedrig, obwohl die Nachfrage nach Büroräumen mit einer guten Verkehrsanbindung hoch ist. Eine Sanierung des Objekts sorgt für Nachhaltigkeit und hält die Nebenkosten gering.

Nicht nur für Mikroappartements, sondern auch für gewerbliche Immobilien ist die Infrastruktur rund um die Räumlichkeiten von enormer Bedeutung. Durch eine Vermietung erzielen diese Objekte auf absehbare Zeit eine hohe Rendite. Eine Investition in Immobilien ist also noch immer sinnvoll – vorausgesetzt, sie befinden sich in der richtigen Lage.

Gastbeitrag von John Bothe, Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter, Silberlake Real Estate Group