Immobilienfonds: Die Kombination von Wohnen und Gewerbe sorgt für Sicherheit

Risiko-Rendite-Mix dank Diversifikation

Somit steht der Anleger mit Blick auf Wohn- und Gewerbeimmobilien vor der Wahl: Ein leicht höheres Risikoniveau auf der einen Seite versus geringere Renditen auf der anderen Seite. Einen Ausweg könnte eine dritte Variante liefern. Wohn- und Gewerbeimmobilien inklusive ihrer Stärken Sicherheit und Renditepotenzial miteinander zu kombinieren. Dabei kann neben den eingangs erwähnten Beispielen Büro und lebensmittelgeankerter Einzelhandel auch das Pflegeimmobiliensegment zu einer überdurchschnittlichen Performance beitragen. Mit ihrer Verkörperung der alternden Bevölkerung steht die Pflegeimmobilie zugleich für einen langfristigen Megatrend, der Anlegern eine hohe Sicherheit verspricht.

Während der Corona-Pandemie haben sich Pflegeimmobilien als robuste Anlageklasse bewährt. Analysen von CBRE und BNP REIM zufolge erreichte der deutsche Markt für Gesundheitsimmobilien im vergangenen Jahr ein neues Rekordergebnis, das mit einem Investitionsvolumen von 3,4 bis 4,0 Milliarden Euro zugleich deutlich über dem Zehn-Jahres-Schnitt lag. Davon entfielen auf Pflegeheime rund 2,7 Milliarden Euro.

Fazit: Gezielt, nicht wahllos diversifizieren

Für den Anleger sind dies gute Nachrichten – ist doch die Palette, mit der sich Immobilienportfolios diversifizieren lassen, breiter, als manch einer denkt. Je mehr Objekttypen ein Fonds in sich vereint, desto geringer ist auch das Risiko bei einem Krisenszenario, das eine bestimmte Nutzungsart besonders trifft. Allerdings sollten nicht wahllos Immobilien angekauft werden. Eine „Ver-Diversifizierung“ sorgt schnell dafür, dass einzelne Assets nicht vernünftig gemanagt werden können und in Schieflage geraten. Daher sollten sich Fondsmanager diszipliniert an die eigene Strategie halten – auch, um der klaren Erwartungshaltung ihrer Anleger zu entsprechen.

Gastbeitrag von Klaus Speitmann, Leiter des Vertriebs Living + Working bei der Swiss Life Kapitalverwaltungsgesellschaft