Gute Aussichten für 2017
23.11.2016
das neue Jahr bietet für Anleger eine ganze Reihe von Chancen ©Marco2811 fotolia.com
Amerikanische Aktien: Gewinne beim S&P 500 ziehen wieder an
Für US-Aktien gilt im Jahr 2017, dass steigende Zinssätze mit steigenden Aktienkursen einhergehen können, insbesondere wenn die Renditen unter fünf Prozent liegen. „Wir glauben nicht, dass langsam steigende Zinsen über die nächsten 12 bis 18 Monate für Aktien zum Stolperstein werden“, betont Larry Puglia, Portfoliomanager und verantwortlich für die US Large Cap Growth Equity Strategy von T. Rowe Price.
Eine Trendwende zeichnet sich allerdings für defensive Sektoren mit geringer Volatilität ab: „Unternehmen aus der Versorgungs-, Telekommunikations- und Grundnahrungsmittelbranche haben im Jahr 2016 gut abgeschnitten. Das könnte sich jedoch ab 2017 ändern“, so die Prognose des Portfoliomanagers. Dagegen seien die Aussichten für die Indizes Russell 1000 Growth, Russell Mid-Cap Growth und Russell 2000 Value positiv. „Informationstechnologie und Gesundheitswesen sind aus unserer Sicht die Branchen mit den attraktivsten Bewertungen“, sagt Puglia.
Die Erträge des S & P 500 dürften in den Jahren 2017 und 2018 wieder anziehen, was auf eine deutliche Verbesserung der Energiepreise zurückzuführen ist. Allerdings seien die Analysteneinschätzungen manchmal zu optimistisch, sodass nach Ansicht des Experten auch Vorsicht geboten ist. Denn die Dividendenrendite bei zehnjährigen Staatsanleihen befindet sich bereits in der Nähe ihres Allzeithochs.
Globale Rentenmärkte: Straffung der US-Zinspolitik bietet Chancen
„Historisch niedrige Renditen bleiben offenbar in vielen internationalen Rentenmärkten weiterhin bestehen. Im Gegensatz dazu dürften die Leitzinsen in den USA allmählich erhöht werden“, sagt Quentin Fitzsimmons, Co-Portfoliomanager des Global Aggregate Bond Funds bei T. Rowe Price. Nach Meinung des Experten sei auf der ganzen Welt die Geduld für die expansive Geldpolitik der Zentralbanken vorhanden, solange das Wirtschaftswachstum niedrig bleibt. Für Anleger bietet das Zusammenspiel von langsamer, aber erkennbarer Straffung der Zinspolitik in den USA und einer festen Verankerung der japanischen und kerneuropäischen Anleiherenditen sogar signifikante Chancen, die Spread-Ausdehnungen zwischen den internationalen Märkten und die Variationen der Zinsstrukturkurven zu nutzen.
„Die Investoren hinterfragen sowohl das Gleichgewicht zwischen Geld- und Finanzpolitik, als auch die stärkere Abhängigkeit der Finanzpolitik und die damit verbundenen Auswirkungen auf festverzinslichen Anlagen“, erklärt Fitzsimmons. „Zugleich treibt die Erholung der Ölpreise die bislang schwachen Inflationsraten, was wiederum eine Neubewertung von festverzinslichen Wertpapieren erfordert.“ Anleger, die weltweit in fest verzinsliche Papiere investieren, werden nach Ansicht des Portfoliomanagers weiterhin belohnt, weil sie verschiedene Länderkonjunkturzyklen miteinander verknüpfen. Insbesondere bei Staatsanleihen, die traditionell nicht Teil des globalen festverzinslichen Anlageuniversums sind, bieten sich Möglichkeiten.
Die Kreditmärkte profitieren weiterhin von der Bilanzausweitung und den Ankaufprogrammen der Zentralbanken sowie von der Unsicherheit an den Energiemärkten. Bleibt die Volatilität in diesem Umfeld gering, kann sich eine entsprechende Titelauswahl für Anleger auszahlen.
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