Freibeuter haben Internet-Domain einiger Versicherer gekapert
27.02.2013
Die Webseiten einiger öffentlicher Versicherer sind am Mittwoch versehentlich durch einen IT-Dienstleister als nicht-registriert gemeldet worden und waren dann ein legales Schnäppchen für die Freibeuter unter den Domain-Piraten.
(fw/db) Gestern und heute war die Internetseite der Versicherungskammer Bayern nicht abrufbar, gleiches gilt für die Web-Präsenz der Provinzial-Versicherung. Der Fehler lag bei der Gesellschaft für angewandte Versicherungs-Informatik mbH (GaVI), die für Versicherungen IT-Dienstleistungen anbietet. Bei internen Wartungsmaßnahmen wurden aufgrund eines Fehlers etwa 1.000 von dem Unternehmen verwaltete Webseiten versehentlich zur Registrierung freigegeben.
Bei einigen hundert klappte eine erneute Registrierung nicht, da die Domain-Freibeuter in der Zwischenzeit zugeschlagen hatten. Auch der E-Mail-Verkehr der Versicherer war betroffen. Zum Teil wurden auch von den neuen Eignern der Webseiten bereits E-Mails versandt, und was bei weitem eine für die betroffenen Versicherer schlimmere Situation sein könnte, auch entgegen genommen.
Die Webseite www.provinzial.de gelangte nach Erkenntnis von Branchendiensten in die Hände einer griechischen Firma namens „Antissa“. Die zentrale Registrierungsstelle Denic sei in Gesprächen, um „die Situation zu lösen und die Domains wieder in den ursprünglichen Zustand zu versetzen“. Die Versicherungskammer Bayern war bereit, notfalls eine fünfstellige Summe zu zahlen, um ihre marktbekannte Adresse (www.vbk.de) wieder zurück zu erhalten.
Inzwischen scheint dies auch geklappt zu haben seit einigen Stunden sind die Seiten wieder erreichbar.
Was in der Zwischenzeit wirklich alles so passierte darauf darf die Finanzwelt gespannt sein, wir werden berichten, wenn die betroffenen Versicherer eine Stellungnahme abgeben.