Frankreich nach der Wahl

14.06.2017

Hetal Mehta,Senior European Economist, bei Legal & General Investment Management / Foto: ©LGIM

Der neue Staatspräsident Emmanuel Macron hat mit seiner Bewegung La République en Marche einen Erdrutschsieg bei den französischen Parlamentswahlen errungen. Wie geht es nun mit der „grande nation“ weiter? Eine Kurzanalyse zu Frankreichs Aussichten von Hetal Mehta, Senior European Economist, bei Legal & General Investment Management (LGIM) im finanzwelt-Talk.

finanzwelt: Wie beurteilen Sie die Zukunftsaussichten der französischen Wirtschaft nach den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen?

Mehta: Wir glauben nicht, dass die Wahlergebnisse die kurzfristigen Aussichten für die französische Wirtschaft ändern. Das Vertrauen stieg bereits im Vorfeld der Wahlen an – genau wie in der gesamten Euro-Zone. Allerdings beinhalten Macrons Pläne die Streichung von Jobs im öffentlichen Sektor, was – falls er sie implementieren kann, die Wirtschaft bremsen könnte.

finanzwelt: Gewinnt die "grande nation" wieder an Einfluss im europäischen Konzert?

Mehta: Die starken Wahlergebnisse, die ein deutliches Statement pro Europa sind, werden Frankreich helfen, seinen Einfluss auszubauen. Zunächst wird das Land aber seine Glaubwürdigkeit durch einen Defizitabbau zurückerlangen müssen.

finanzwelt: Welche Sektoren sind am aussichtsreichsten?“

Mehta: Die Wahlergebnisse sind noch zu frisch als das wir beurteilen könnten, welche Sektoren in den kommenden Monaten von Macrons politischem Programm profitieren könnten.